25. Mai 2016

Philipp Tusch

Error 53: Apples Entschuldigung hilft nicht – Prozess läuft weiter

Dass sich Apple im Fall um den „Error 53“ entschuldigt hat, tut dem laufenden Prozess keinen Abbruch. Schon im Juni sollen erste Anhörungen vor Gericht stattfinden.

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Ihr erinnert euch: Im Februar gab es für all diejenigen, die den Touch ID-Homebutton selbst oder durch einen Drittanbieter inoffiziell reparieren lassen haben, eine böse Überraschungen. Apple überprüft beim Update auf ein neueres Betriebssystem stets, ob sich in dem iPhone noch die Originalkomponenten befinden. Ist dies nicht der Fall, da die Reparatur nicht durch Apple ausgeführt wurde, wird das iPhone automatisch gesperrt. Der Error 53 machte die Runde und viele iPhones nutzlos.

Apple begründet den Fehler mit Sicherheitsvorkehrungen von Touch ID, hat aber seine Nutzer niemals auf das Risiko hingewiesen. Und genau hier liegt das Problem: diese unzureichende Kommunikation wird auch in einer Sammelklage, die vom Unternehmen PVCA organisiert wird, bemängelt. Kritikpunkt auf: Cupertino zwingt seine Nutzer dazu, den eigenen und recht teuren Service zu nutzen, statt auf Drittanbieter zu gehen.

Apple lenkte schnell ein.

Auf Druck der Öffentlichkeit meldete sich Ende Februar dann auch Apple zu Wort und entschuldigte sich. Nutzer, deren iPhone durch den Error unbrauchbar geworden ist, konnten diese dann durch eine neue Version über iTunes wiederherstellen. Auch eine Entschädigung für die Nutzung des Supports war versprochen. Außerdem räumte Apple ein, dass es sich eigentlich um einen internen Bugmelder handelt und nicht für Endkunden gedacht sei.

Prozess wird fortgeführt.

Das jedoch besänftigt die Kläger nicht: Die Anwaltskanzlei PVCA fordert für seine Mandaten weiterhin 5 Millionen Dollar Schadensersatz und lehnte Apples Antrag auf Aufhebung des Verfahrens mithin ab. In der Antwort führt man dazu die bereits genannten Argumente noch einmal auf – am 16. Juni treffen die Parteien dann vor Gericht aufeinander.

16 Gedanken zu „Error 53: Apples Entschuldigung hilft nicht – Prozess läuft weiter“

  1. Ich bin jetzt zwar nicht mit allen Fakten vertraut, aber es hat irgendwie den Anschein, als ob da jemand richtig Kasse machen will…
  2. Naja, wenn jemand Sch**** baut (auch Apple) und man ihn dafür vor Gericht verantwortlich machen kann, warum sollte man ihn (auch Apple) dann verschonen? Ich mein das Apple eher ignorant mit eigenen Fehlern umgeht ist ja bekannt, vielleicht hilft es ab und zu auch denen eine auf die Mütze zu bekommen ;D
    • Leider ist der Kläger hier aber nur auf einen fetten Profit aus… Das hat nichts mit Rechtsprechung im eigentlichen Sinn zu tun.
      • Markenschwein, zunächst war doch wohl Apple auf möglichst fetten Profit aus, indem diese Firma den Anwendern den Instandsetzer vorschreiben wollte. Hab deshalb für den Kläger vollstes Verständnis, wenn dieser nach dem Prinzip „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ vorgeht. Würd ich ganz genauso machen.
  3. Ich finde es gut wenn Apple mal eins auf die Nase bekommt! Wie Mirko schon geschrieben hat, schweigen sie oft genug zu eigenen Fehlern und sitzen diese einfach aus.. Da ist so ein kleiner wachrüttler nicht verkehrt, auch wenn es sie finanziell kaum jucken wird!..
  4. Mirko hat es richtig geschrieben. Apple ist mehr als ignorant was ihre eigenen Fehler angeht. Wenn ich mir manche Postings von dem iOS Chef ( mir fällt der Name nicht ein ) auf Twitter ansehe. Oh man
  5. Tja in der EU wird so eine Klage was ein Glück bicht zugelassen aber wer Onkel Donald T. zum Präsidenten haben will, dem soll es nicht besser ergehen ?????

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