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Das Wetter ist eine Alltagssache. Die einen informieren sich stetig über die aktuelle Lage und anderen reicht es schlicht das Wetter wahrzunehmen, wenn sie aus der Haustüre gehen. Ich gehöre eher zu der ersten Gruppe, denn das Wetter ist ein interessante Sache für mich. Noch interessanter ist es aber das lokale Wettergeschehen aufzuzeichnen und am Jahresende eine Bilanz ziehen zu dürfen.
Seit etwas mehr als einem Jahr nutze ich die Wetterstation von Netatmo. Zuvor reichte mir eine TFA-Wetterstation mit Außensensor ansich aus, doch ich wollte die täglichen Daten festhalten und Gesamteindrücke gewinnen. Die Netatmo-Wetterstation ist sehr verständlich zu bedienen und leicht einzurichten. Das Hauptmodul steht bei mir auf dem Schreibtisch, wo es per Micro-USB-Kabel an einem 5-Watt-iPhone-Netzteil angeschlossen ist und die Aufzeichnung des Büros übernimmt. Hier fallen mehrere Faktoren ins Gewicht. Die Temperatur, der Co2-Gehalt der Luft sowie die Lautstärke im Raum. Gerade der Co2-Gehalt ist bei mir wichtig, um Kopfschmerzen durch richtiges Durchlüften prophylaktisch vermeiden zu können. Und auch die Temperatur spielt je nach Jahreszeit eine gesonderte Rolle, denn man möchte bei der Arbeit nicht frieren oder unnötig schwitzen und kann nach diesem Aspekt entweder Heizen oder mit einem Klimagerät kühlen. Der Lautstärkemesser zeichnet die Lautstärke im Raum auf – so sehe ich allein an diesem Wert schon wann der Roomba-Saugroboter zu Hause saugt. Eltern könnten somit auch von unterwegs aus sehen, wann die Kids zu Hause wieder eine ungefragte und laute Party feiern. Das Hauptmodul ist die Kommandozentrale des Systems. Sie ist im heimischen WLAN-Netzwerk eingebunden und kann an unterschiedlichen Orten aufgerufen werden – dazu später mehr.
Ein Außensensor hängt bei mir im Garten – dieser kann aber auch für einen and’ren Innenraum genutzt werden. Dieser ist draußen so angebracht, dass er im Sommer keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen kann, um keine falschen Außentemperaturen zu messen. Dieser Sensor koppelt sich mit dem Hauptmodul im Büro und dies durch zwei dicke Wände hindurch. Laut Hauptmodul sehen sich beiden Geräte mit vollem Ausschlag. Die Verbindung ist somit absolut stabil und demonstriert zeitgleich, dass die Entfernung wahrscheinlich noch größer sein könnte. Das Außenmodul wird mit zwei Batterien betrieben, die bei mir nach einem Jahr immer noch als voll angezeigt werden. Viel Energie kann der Außensensor somit nicht benötigen.
Ein Regensensor ist seit nun ca. 11 Monaten im Einsatz und zeichnet alle Niederschläge auf. Hierzu wurde der Regensensor von mir auf eine zweckentfremdete Kamerahalterung aufgeschraubt und an einem hohen Holzzaun befestigt. Somit hängt der Sensor frei und hat keine seitlichen Störeinflüsse – der Regen kann frei auf den Sensor niederprasseln. Der Erweiterungssensor funktioniert wie ein Trichter, in dem sich der Niederschlag am Boden sammelt, auf eine Wippe tropft und diese zum Kippen animiert. Durch die Menge an Wasser wird die Wippe öfters ausgelöst, was das Summieren der Niederschlagsmenge auslöst. Eine tägliche Prognose an möglichem Niederschlag wird durch den realen und kumulierten Niederschlagswert gefestigt. Hier gilt es umzudenken, denn die Menge wird in Milliliter pro Quadratmillimeter angeben. Durch das Verschieben des Kommas im Kopf, liest man direkt Liter pro Quadratmeter heraus. Der Regensensor wird ebenfalls von zwei Batterien betrieben, die nach 8 Monaten ebenfalls noch voll sind und auch hier der Energiehaushalt sehr löblich anzusehen ist.
Ganz frisch dazugekommen ist der Windsensor, welcher erst seit kurzer Zeit erhältlich ist. Dieser wurde von mir auf einer anderen Kamerahalterung aufgeschraubt und hängt an dem hohen Holzzaun direkt neben dem Regensensor. Das erlaubt ein störungsfreies Aufzeichnen der Winddaten, da der Wind frei herum durch den Sensor wehen kann. Der Windsensor wird – wer hätte es gedacht – auch mit Batterien betrieben, welche sicher ebenso lange halten sollten wie die Batterien in den anderen Außensensoren. Hierbei wird die Windstärke, die Windrichtung und auch der kleinste und höchste Wert des Tages angezeigt und aufgezeichnet. Die Aufzeichnung erfolgt durch Infrarotsensoren, welche eine extrem genaue Aufzeichnung ermöglichen. Der Messbereich gilt von 0 bis 45 m/s (160 km/h). Die Genauigkeit der Messung erfolgt dabei mit einer Toleranz von 0,5 m/s (1,8 km/h).
Alle Daten landen in einem zuvor angelegten Benutzerkonto. Diese Daten können in der iOS-App jederzeit betrachtet und verglichen werden. Ebenso kann man dieses Konto aber auch in anderen Apps hinterlegen. Für iOS ist die Hauseigene App das Herzstück des ganzen Systems. Hier handelt es sich um eine universale App für iPhone, iPad und iPod touch, welche vor ca. zwei Wochen ein komplettes Resdign sowie die Anpassung an alle neuen iPhone- und iPad-Größen erhielt.
Über die Webansicht kann ebenso jederzeit auf die Daten des Systems zugegriffen werden und eine Auswertung der Messungen durchgeführt erfolgen. Ebenso hat man hier die Option seine Station an andere Benutzer freizugeben. In dieser Webansicht kann man freigegebene Stationen anderer Nutzer betrachten und sich diese auf Wunsch auch abspeichern. So kann man sich beispielsweise eine Station aus Berlin sichern und erhält Echtzeitdaten aus dieser Stadt.
Auf meinen beiden Mac-Geräten sind meine Daten jederzeit über Temps zu sehen. So reicht ein Blick in die Menüleiste aus, um die Innen- und Außentemperatur zu kennen. Ein Klick auf das Symbol in der Menüleiste klappt alle Informationen sauber und ordentlich auf. Temps fehlt derzeit nocht die Möglichkeit die Winddaten anzuzeigen – ein Update dafür sollte die App aber schnell nachgereicht bekommen, denn auch beim Regensensor wurde solch ein Update schnell nachgeliefert.
Das Auslesen der Daten ist immer wieder eine interesannte Sache – egal ob es eine jährliche oder monatliche Bilanz ist. Ich weiß somit, dass der September bei mir der regnerischste Monat dieses Jahres war und die Höchsttemperatur mit 40,1 Grad am 02.07.2015 geknackt wurde. Alles Werte die erst nach zwei oder drei Jahren des Dauereinsatzes viel Relevanz zeigen werden und mögliche Veränderungen betrachten lassen.
Kein Sommer und Winter ist wie der andere und genau hier liegt für mich der große Mehrwert dieses Systems. Denn natürlich weiß ich wie das Wetter gestern oder letzte Woche war, aber nicht wie sich das Wetter vor 9 Monaten verhielt.
Vor allem ist der Blick in die Mitteilungszentrale am Morgen ein großer Vorteil, denn so fällt die Kleiderordnung leichter. Und das schon mit dem iPad vom Bett aus.
- „Ein Schal und dicke Socken?„
- „Reicht heute Morgen eine dünne Jacke für drüber?„
- „Ob ich nen Regenschirm brauch?„
- „Hat es gefroren und muss das Auto freigekratzt werden?„
Fragen die mit dem Netatmo-Widget schnell ihre Antwort erhalten.
Nach mehr als einem Jahr habe ich mich an die Vorzüge dieses Systems mehr als gewöhnt. Und auch die Verknüpfbarkeit ist bei mir eine Alltagssache. So schalten die Hue-Lampen am Schreibtisch auf Rot, wenn der Co2-Gehalt eine Höchstgrenze übersteigt und sie schalten auf Blau, wenn der Regensensor durch Regen ausgelöst wird und es zu Regnen beginnt. „Mist, die Wäsche hängt ja noch draußen!“ Auch ein Push für diese Dinge ist machbar. So pusht mir die Netatmo-Station auf die Apple Watch „Hey, es regnet!„, wenn der Regensensor ausgelöst wird. Eine kleine Information am Rande, die den frisch polierten Wagen allerdings retten kann.
Das System kann umfangreich erweitert werden. So könnte ich jeden Raum im Haus mit einem weiteren Sensor ausrüsten und somit jeden Raum einzeln überwachen und aufzeichnen. Könnte ich – ist für mich an dieser Stelle aber nicht relevant und gilt für mich persönlich als Übertreibung. Die Außensensoren hängen, bis auf den Windsensor, nun seit einem Jahr im Freien und sind jeder Witterung ausgesetzt gewesen. Die Sonne konnte nur dem Regensensor etwas anhaben und hat in ganz minimal ausbleichen lassen. Etwas Grünsparn setzte sich im Trichter des Regensensors fest, welcher von mir nach vielen Monaten der Nutzung mit einem normalen Putzlappen durch einen Wisch entfernt wurde. Hitze oder Kälte konnte den Sensoren bisher nichts anhaben. Alles funktionierte reibungslos und ohne Problematiken. Ich glaube ich bin nicht der einziger Kandidat, der sich für Wetterdaten, deren Aufzeichnung und Auswertung interessiert und kann jedem dieses System mehr als empfehlen. Das System ist bei mir einer der technischen Mehrwerte im Alltag und nicht mehr wegzudenken.
- Netatmo-Wetterstation mit Hauptmodul und einem Außenmodul ca. 145€
- Zusatzsensor ca. 66€
- Regensensor ca. 61€
- Windsensor ca. 99€
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34 Gedanken zu „Ein Jahr mit der Netatmo-Wetterstation“
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