Apple droht damit, sein App Tracking Transparency-Feature (ATT) in Deutschland, Italien und weiteren europäischen Ländern abzuschalten. Als Grund dafür nennt das Unternehmen Klagen, welche die Funktion als wettbewerbswidrig einstufen lassen wollen.
Das gibt Apple in einem Statement gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa) an. Besonders in Deutschland und Italien, aber auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern gäbe es „intensive Lobby-Bemühungen“, die Apple es schwer machen, den Schutz der Privatsphäre seiner europäischen Nutzer aufrechtzuhalten.
Apples doppelte Standards werden zum Problem
ATT ist ein Feature, das Apple im Mai 2021 eingeführt hat. Dabei werden Nutzer bei Verwendung einer App gefragt, inwiefern sie die eigenen Aktivitäten durch die App tracken lassen wollen. Unternehmen wie Meta, deren Erfolg auf einem werbebasiertem Geschäft beruht, kritisierten die Funktion scharf. In den USA führte ATT kurzfristig zu einem Einbruch der Tracking-Raten um über 50 Prozent, eine überwältigende Mehrheit der Nutzer lehnt das Tracking prinzipiell ab.
Was eine für Endkunden im Grunde positive Funktion ist, wird Apple nun aufgrund seiner doppelten Standards zum Verhängnis. Das Problem: Die ATT-Meldung wird grundsätzlich nur beim ersten Öffnen von Drittanbieter-Anwendungen angezeigt. Apples eigenen Apps wie Wetter, Aktien und Weitere kann das Tracking zwar auch untersagt werden, Apple verbirgt die Entscheidung darüber aber in den Einstellungen. Eine prominente Aufforderung, App Tracking abzulehnen, gibt es nicht, was in den angesprochenen Ländern teilweise als wettbewerbswidrig eingestuft werden soll.



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