20. Februar 2016

Julian Senft

Datenschutz-Streit: FBI hat sich Möglichkeiten selbst verbaut

Apple gegen das FBI ist wohl eines der derzeit spannendsten Fälle in der Technik-Welt. Nachdem sich Apple in einem offenen Brief gegen eine Hintertür in iOS wehrt, weigert man sich auch das iPhone des Terroristen zu entsperren, der für den Tod von 14 Menschen in San Bernardino vergangenen Dezember verantwortlich ist. Dennoch wollte der Konzern dem FBI zeigen, wie sie auch ohne Hintertür an die Daten kommen – eine der Möglichkeiten hat man sich allerdings selber verbaut.

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So lautete einer der Vorschläge, einfach das iCloud-Passwort des Terroristen zu knacken, da dieses nicht sonderlich kompliziert gewesen sein soll. Apple teilte allerdings mit, dass das Passwort des Accounts geändert geworden sein soll – während die amerikanischen Behörden im Besitz des iPhones waren. Somit fällt die leichteste Möglichkeit der Datenbeschaffung raus.

Das FBI hat aber eine weitere Idee: Apple solle einfach die Funktion abstellen, die das iPhone nach zehn fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen komplett löscht. Sobald diese Technik jedoch einmal vorhanden sei, könnte man diese immer und immer wieder einsetzen, ließ Tim Cook verlauten. Das würde die Sicherheit aller gefährden.

Bis zum 26. Februar hat Apple Zeit, sich hier gerichtlich zu äußern.

(via MacRumors)

30 Gedanken zu „Datenschutz-Streit: FBI hat sich Möglichkeiten selbst verbaut“

  1. Selbst wenn Kriminielle von starker Verschlüsselung profitieren, sind wir alle sehr viel sicherer, wenn wir alle starke Verschlüsselung nutzen, als wenn niemand es tut oder tun darf. Denn hat die Verschlüsselung einmal Löcher oder Backdoors, kann man sich sicher sein, dass diese auch von „den anderen“ genutzt werden.
    • Es ist sehr wichtig, dass jeder eine Verschlüsselung benutzt. Wenn nur sehr wenige ihre Daten verschlüsseln, werden diese wenigen Menschen eher als „verdächtig“ eingestuft und (evtl) gerade erst deswegen überwacht.
  2. Kann man es nicht einfach so einstellen dass bei den iCloud Accounts der Terroristen, und wirklich nur bei den iCloud Accounts der Terroristen das nach zehn Versuchen die Daten nicht gelöscht werden
    • Klasse Idee! Sollte man direkt an Apple weitergeben. Bei jeder ICloud Registrierung sollte man eine Abfrage machen ob derjenige ein Terrorist ist. Sind Sie Terrorist oder haben vor es in Kürze zu werden? Häkchen gesetzt und fertig!
      • Ist doch bei den Amis gar nicht so abwegig. Auf dem Einreisefragebogen des INS muss man ja auch angeben, ob man vorhat, auf dem Gebiet der USA einen Terroranschlag zu verüben.
    • Wenn Du mir sagst, wie Du zuverlässig sofort Terroristen von Nichtterroristen unterscheidest, dann würdest Du, bzw. Apple, die Polizeiarbeit obsolet machen. Das ändert nichts daran, daß der Datenschutz Aller der Ermittlungstätigkeit der Behörden zu Lasten Einzelner, mögen dies auch Terroristen sein, nicht geopfert werden darf.
  3. Kann es sein, dass sich Apple und co immer mehr in ihren Lügen verfangen? Ich mag Apple zwar, aber erst „Wir KÖNNEN es nicht entsperren“ und jetzt heißt es sie könnten einfach diese Funktion deaktivieren, ohne eine Hintertür?! Und dann noch das mit dem Tool, was glaube ich gestern hier auf Apfelpage kam…
  4. Trumps ganzes Gehabe ist das lächerlichste was es gibt. Aber irgendwie kommt das bei den Amis ja scheinbar zum Teil gut an.
  5. Eine Idee für die Zukunft : beim registrieren des iCloud Account sollte man auswählen können ob man terrorist ist oder normaler Staatsbürger. Wenn man dann terrorist auswählt dann darf nur ein zweistelliges Passwort gewählt werden. So löst man einfach das Problem
    • haha …noch bessere Lösung… Wie wärs wenn das FBI bzw. die Polizei alle Fingerabdrücke der Terroristen im System einscannt und das iPhone bzw. der TouchID Button aufgrund der Datenbank erkennt wer Terrorist ist und wer nicht :-) Problem ist nur dass Sie iPhone 5C genutzt haben
  6. Wie ruhig es jetzt hier von einigen Leuten geworden ist, ist schon lustig. Tja ist Apple wohl doch nicht wie jeder andere der seine Daten heraus gibt… Wo sind jetzt die, die vor Tagen hier gelästert haben Apple, sei bei ihrer Daten Sicherheit genauso schlecht wie andere?!?
  7. Das ist hier eine reine Werbung wie sicher die Apfelprodukte sind wenn da nicht mal das FBI ran kommt. Zum Ersten haben existenzbedrohende Dinge nichts auf einem Handy verloren zum Zweiten wird doch alles in die iCloud gesendet. Die brauchen nur auf den Servern gucken, da gibt es backdoors wie jeder seriöse Admin weiß aber nie zugibt.
  8. Wenn ich ein Terrorist wäre, der einen Anschlag planen würde, werde ich jedenfalls nicht so bescheuert, auf meinem Smartphone sensible Daten zu speichern. Es gibt genügend andere Kommunikationswege, um mich mit anderen Terroristen zu verständigen, oder?!
  9. Apple teilte allerdings mit, dass das Passwort des Accounts geändert geworden sein soll – während die amerikanischen Behörden im Besitz des iPhones waren. … Woher wissen sie DAS??? Dachte die können nix mitlesen. *putzig*
    • Sie brauchen nichts „mitzulesen“, sondern nur den Kalender zu benutzen. Damit lässt sich einfach herausfinden, ab wann das FBI das Handy besaß und wann die letzte Passwortänderung durchgeführt wurde (letzteres trackt Apple notwendigerweise natürlich).
      • Und da sind wir wieder an dem Punkt, wieso sie das machen bzw. können? Damit können sie Daten auslesen und wenn DIESE Daten auszulesen sind von Apple, dann … weiter brauche ich glaube nicht zuerzählen

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