In den ersten sechs Monaten mit Präsident Trump hat Apple so viel Geld für Lobbying ausgeben wie nie zuvor – aus einem offensichtlichen Grund: Der Kurs der Regierung passt dem Unternehmen häufig nicht.
Die ersten sechs Monate von Donald Trumps Präsidentschaft waren turbulent und für den Präsidenten nicht von sonderlich viel Erfolg geprägt, zuletzt scheiterte seine Gesundheitsreform erneut. Für Apple waren die ersten sechs Monate vor allem teuer, insgesamt hat der Konzern von Januar bis Ende Juni fast 3,6 Millionen US-Dollar für Lobbying ausgegeben. In den ersten drei Monaten der Präsidentschaft waren es fast 1,4 Millionen US-Dollar, von April bis Juli sogar fast 2,2 Millionen US-Dollar.
Der Lobbyist als personifiziertes Böses?
Lobbying klingt erstmal bedrohlich und böse – schnell denkt man hier an Pharma- und Autolobbyisten, die Ärzte und Politiker verführen und dadurch zum Beispiel Grenzwerte für Kohlendioxidausstoß gering halten. Nicht jeder Lobbyismus muss jedoch schlecht sein, Apple hat mit den hohen Lobbyausgaben in diesem Jahr unter anderem gegen den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen sowie Trumps Einreiseverbot für Menschen aus einigen mehrheitlich muslimischen Ländern geworben.
Der Grund für die Rekordausgaben wird damit schnell deutlich: Noch nie waren Apples Werte in so vielen Punkten so weit vom Kurs einer US-Regierung entfernt. Tim Cook kritisierte den „Muslim Ban“ bereits im Januar öffentlich und sagte zuletzt in einem Interview mit der Bloomberg Businessweek, dass es einige Punkte gebe, in denen er mit der US-Regierung und Donald Trump nicht übereinstimme.
Apple hat natürlich, genau wie andere große und kleine US-amerikanische Unternehmen ein Interesse daran, dass die USA sich nicht durch Isolationismus und xenophobe Politik von anderen Ländern der Welt abschotten, sondern Freihandel und freier Austausch von Wissen weltweit funktionieren – Apples Engagement in der Politik durch Lobbying lässt sich damit leicht erklären. In den kommenden Monaten und Jahren mit Donald Trump als Präsident dürften Apples Ausgaben kaum zurückgehen, die Agenda des Präsidenten ist noch lang – nicht zuletzt die durchsichtige Mauer nach Mexiko will noch gebaut werden und dürfte, wie auch das Einreiseverbot, nicht mit Apples Idee einer offenen Gesellschaft vereinbar sein.
11 Gedanken zu „Apples Lobbying-Ausgaben seit Trumps Amtsantritt auf Rekordhoch“
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