Mit dem iPhone 4s hat Apple Siri eingeführt, die aber seinerzeit eher den Ruf hatte, ein interaktiver Chatbot zu sein. Seither hat Apple viel dafür getan, damit sich das ändert. Was genau und warum das nicht von heute auf morgen geht, haben die Entwickler in einem Interview erläutert.
Menschlicher denn je zuvor
Auf der WWDC hat Apple angekündigt, dass Siri in iOS 11 menschlicher als je zuvor werden soll. Dafür verwendet Apple Machine Learning. Insgesamt soll die Stimme natürlicher klingen und die Antworten weiter variieren, als das bislang der Fall war. Dafür setzt Apple einige Hebel in Bewegung, wie Acero und Greg Joswiak (Apple Vice President für Marketing) in einem Interview mit Wired erklären.
So habe man die Stimme Siris zunächst von einem Drittanbieter lizenziert, während mittlerweile eine Eigenentwicklung zum Einsatz kommt. Die meiste Entwicklungszeit geht aber dafür drauf, die Spracherkennung zu verbessern. Bei Sprachen, für die zwar eine Diktatfunktion zur Verfügung steht, aber noch nicht Siri, wird das Diktat vorbereitend auf die persönliche Assistentin genutzt. Mittlerweile habe Siri eine Spracherkennungsquote von 95 Prozent und liege damit gleich auf mit Alexa und Cortana.
Siri ist eine Freundin, kein Trivial Pursuit
Apple habe schon immer große Pläne für Siri gehabt. Dass es am Anfang so war, dass Siri nur vergleichsweise einfache Aufgaben erledigen konnte, solle dabei nicht als Zeichen fehlinterpretiert werden. Apple wolle aus aus Siri eine maschinelle Freundin machen, die dabei hilft, mehr zu erreichen.
https://www.youtube.com/watch?v=AtP3A6iX-6c
Interessant ist auch, welchen Aufwand Apple nach eigenen Angaben in Siri steckt. Denn die Sprachausgabe soll natürlich klingen, die Eingabe muss auch mit Dialekten und Akzenten umgehen können. Gerade für ersteres werden permanent Sprecher gesucht, die hilfreich klingen, freundlich, glücklich und selbstbewusst rüberkommen, das aber gleichzeitig nicht übertreiben. Wenn ein solches Talent gefunden ist, wird die Sprache für „mehrere Wochen“ aufgenommen, damit sich daraus ein Klang entwickeln lässt, der den Entwicklern gefällt und den gewünschten Charakter von Siri korrekt mimt.
Wer sich für das komplette Interview interessiert, dem empfehlen wir einen Blick auf den langen Artikel von Wired, der dort in englischer Sprache veröffentlicht wurde.
4 Gedanken zu „Apple: Siri soll mehr als nur ein Chatbot sein“
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