Apple-Aktie weiterhin auf Talfahrt

Die Apple-Aktie – für viele der Inbegriff einer Erfolgsgeschichte. Der Aktienkurs des Unternehmens verhundertfachte sich in den letzten zehn Jahren fast und kletterte kontinuierlich immer weiter nach oben. Erst im August konnte sich der Konzern aus Cuptertino das wertvollste Unternehmen aller Zeiten nennen. Doch schon seit mehr als einem Monat ist die Aktie auf Talfahrt. Seit dem Verkaufsstart des iPhone 5 brach der Kurs um fast 18 Prozent ein.

Nun gilt es, den Ursprung dieses Verlustes zu ermitteln. Wahrscheinlich trafen in der letzten Zeit mehrere Einflussfaktoren gleichzeitig zusammen, die auf den Kurs Einfluss genommen haben könnten. Im letzten Jahr waren wir sehr verwöhnt vom Aktienkurs des Konzerns – seit dem Tod von Steve Jobs zeigte das Unternehmen unter Tim Cook keine Schwäche und lieferte stets starke Zahlen ab. Damit kletterte der Kurs immer weiter in die Höhe und erweckte geradezu den Eindruck von Unverwundbarkeit.

Doch in den letzten Wochen gab es mehrere Vorfälle, die diese positive Entwicklung gestoppt haben könnten. Ganz oben auf der Liste steht der Rauswurf von Scott Forstall und John Browett. Hier wurde deutlich, dass hinter den Mauern des Unternehmens nicht alles so rosig ist, wie es scheint. Nachdem nun beide das Unternehmen verlassen werden, herrscht zurecht Unklarheit über zwei Bereiche – iOS und Apples Retail-Sparte. Wie wird sich Apples mobiles Betriebssystem ohne Forstall und unter anderer Leitung entwickeln? Wird der Retail-Bereich unter anderer Führung weiter so florieren wie bisher? Zwei Fragen, die derzeit für Unruhe unter den Teilhabern sorgen.

Auch das neue iPad und das iPad mini haben sicherlich Auswirkungen auf den Kurs gehabt. Mit der vierten Generation des iPads hat Apple für viel Verärgerung unter der Kundschaft gesorgt. Alle, die sich im Frühjahr ein iPad 3 gegönnt haben, bekommen gerade einmal ein halbes Jahr später ein neues Gerät vor die Nase gesetzt, das signifikante Verbesserungen mitbringt. Das lässt an der Unternehmenspolitik zweifeln – auch wenn dieser Schritt aus Apples Sicht nötig war. Das iPad mini gibt ebenfalls Anlass zur Kritik. Während man sich darüber streiten kann, wie sinnvoll die kleinere Version des iPads ist, sorgt der hohe Einstiegspreis fast bei allen für Kopfschütteln. Apple spricht mit dem 7-Zoll-Tablet eine völlig neue Zielgruppe an und bietet nahezu keine Konkurrenz für die billigeren Geräte von Amazon und Google. Viele hatten sich wohl etwas anderes vorgestellt. Auch der Andrang beim Verkaufsstart am Freitag viel kleiner als sonst. Einige Stores sollen am Ende des Tages sogar noch Geräte auf Lager gehabt haben – undenkbar bei der Einführung des iPhone 5.

Und zu guter Letzt wird wohl auch Hurrikan „Sandy“ Einfluss auf die Entwicklung an der Börse genommen haben. Neben einigen Apple Stores legte sie auch die Börse in New York lahm und sorge in ganzen Land für Verunsicherung.

Aktuell setzt sich der Abwärtstrend noch fort. Wie lange es noch bergab gehen wird, ist schwer vorherzusagen. Trotzdem ist relativ sicher, dass die Apple-Aktie schon bald wieder zu alter Größe zurückfinden wird. Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und auch die neuen iMacs gehen bald in den Verkauf. Vielleicht ist gerade jetzt ja ein guter Zeitpunkt, um verhältnismäßig günstig Apple-Aktien zu kaufen.

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