Alexa soll wieder bei Mordermittlungen aushelfen. Ein US-Gericht möchte Amazon dazu bringen, Aufzeichnungen eines Echo-Besitzers herauszugeben, das es als Beweismaterial nutzen möchte, doch das Unternehmen sträubt sich. Im Kern geht es um die Vertrauenswürdigkeit von Sprachassistenten und smarten Lautsprechern.
Die Situation kommt uns bekannt vor: Wieder ein Mord, wieder war ein Echo im Haus, der die Tat bezeugt haben soll, möglicherweise. Denn so genau weiß man das nie. Alexa wird erst aktiv, wenn es mit dem gewählten Signalwort aktiviert wird. In den Sekunden um dieses registrierte Wort herum läuft die Aufzeichnung, die auf Amazons Server gelangt.
Mit viel Glück ist das festgelegte Signalwort während der beiden Morde gefallen, die ein US-Gericht im Staat New Hampshire aufklären möchte.
Hat der Echo zugehört?
Zwei Frauen waren im Januar vergangenen Jahres ermordet worden. In der Küche, in der der Mord mutmaßlich geschah, stand ein Echo-Lautsprecher, den die Polizei sichergestellt hatte. Nun möchte das Gericht die Daten einsehen, die Amazon gespeichert hat, das Unternehmen sperrt sich jedoch und verweist auf den Persönlichkeitsschutz im Sinne der amerikanischen Verfassung.
In einem früheren vergleichbar gelagerten Fall hatte Amazon bereits einmal Alexa-Daten geliefert, damals allerdings mit Einverständnis des Betroffenen, der so hoffte, sich selbst zu entlasten. Ob Amazon seine Position im vorliegenden Fall wird halten können oder letztlich gezwungen ist, die Daten herauszugeben, ist noch offen.

Klar ist jedoch, dass es hier um etwas grundlegendes geht – und nicht nur für Amazon – nämlich der Frage nach der Vertrauenswürdigkeit von Smart Speakern und Smart Home-Geräten.
Zweifellos steht Amazon stets als erster in der Kritik, gewaltige Datenberge anlasslos aufzuschichten, die am Ende womöglich in falsche Hände fallen, das Problem aber bleibt überall ähnlich.
Vielen Anwendern dürfte der Gedanke missfallen, dass ihr Smart Speaker unversehens als Zeuge gehört wird und in diesem Wege in ihre Privatsphäre eindringt. Daher sind die Unternehmen auch so motiviert, die Interessen ihrer Kunden zu schützen.
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