Wird Apple den iTunes Music Store dichtmachen? Spekuliert wurde hierüber schon lange, Apple hat stets dementiert. Das tut es auch weiterhin, während die Gerüchte erneut aufflackern: 2019 soll der Stichtag sein.
Der Apple Music Store ist – das lässt sich ohne Pathos sagen – ein Stück Musikgeschichte geworden. Die Musikindustrie befand sich Anfang des Jahrtausends in der Krise, die zu einem großen Teil hausgemacht war. Während die Plattenkäufe zurückgingen, luden mehr und mehr Menschen ihre Musik aus Diensten wie Napster herunter. Legale Downloadangebote der großen Labels und Händler waren Mangelware, da die Branche sich nicht auf ein gemeinsames Vertriebsmodell einigen konnte. Was es gab, war zudem ein Usability-Alptraum. Da kam Apple mit seinem Music Store. Das Angebot umfasste direkt zu Beginn so viele Titel, dass die Kunden nicht nach ein oder zwei Suchanfragen entnervt wieder aufgaben und der Kauf war denkbar einfach, sobald ein Zahlungsmittel wie eine Kreditkarte hinterlegt war. Mit dem Erscheinen von Apple Music kamen dann ziemlich bald erste Gerüchte, wonach Apple den Musikverkauf im digitalen Download einstellen werde. Apple hatte dies stets von sich gewiesen.
Stichtag 2019? Geschickte Transformation
Wie der Branchendienst Digital Music News berichtet, plane Apple, den Music Store ab Ende 2019 in Apple Music aufgehen zu lassen. Dabei wolle man sich einer recht geschickten Übergangsmodalität befleißigen, anstatt den Store einfach zu schließen. So sollen bestehende iTunes-Mediatheken so wie sie sind und mit allen Playlisten aus digitalen Käufen in ein neues, zunächst für drei Monate kostenloses Apple Music-Abo überführt werden. Läuft dieses aus, werden alle bis dahin erworbenen Songs weiterhin abgespielt werden können. Nutzer können aber keine neuen Titel mehr erwerben. Wie es weiter heißt, werde diese Transition erst nach dem Weihnachtsgeschäft 2019 beginnen, de facto also erst 2020 voll wirksam werden, somit könne Apple noch zwei Weihnachtsverkaufsquartale mitnehmen. Die Vorbereitungen hierfür werden in aller Heimlichkeit durchgeführt, sodass möglichst wenig nach außen dringe, heißt es in dem Bericht. Die Mitarbeiter sollen angehalten sein, möglichst wenig an Hinweisen bei ihren Vorplanungen zu hinterlassen. Telefonieren, um über Details zu sprechen, sei eine gute Idee. Gegenüber 9to5Mac dementierte Apple abermals, dass es derartige Pläne zur Beendigung des iTunes Music Sotres verfolge. Das sei einfachnicht wahr, so ein Apple-Sprecher.
Ob Apple tatsächlich irgendwann diesen Weg geht, ist nicht klar, das hier skizzierte Szenario klingt aber nicht ganz unwahrscheinlich. Es wird wichtig sein, langjährige Kunden nicht zu verprellen, indem ihre Musikkäufe unbenutzbar werden. Es ist davon auszugehen, dass Apple das berücksichtigt. Andererseits ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass der Verkauf digitaler Downloads einmal beendet wird. Der Branchendienst hatte vergleichbares aber auch bereits 2016 behauptet, ohne dass es bislang eingetreten ist. Auch iTunes Match lässt sich allen gegenteiligen Prognosen zum Trotz weiterhin buchen.
Nachtrag: Dass Apple die beschriebenen Pläne dementiert, wurde im Text verdeutlicht.
15 Gedanken zu „iTunes Store: Keine Musikdownloads mehr ab Ende 2019?“
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