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6. Dezember 2017

Roman van Genabith

Fire TV und Echo Show künftig ohne YouTube: Google und Amazon sind zerstritten

Google sperrt den YouTube-Zugang für Besitzer des Fire TV und des Echo Show-Lautsprechers. Letzterer hatte ihn zuvor gerade erst wieder erhalten, der Konflikt zwischen Google und Amazon ist aber offenbar längst nicht beigelegt.

Es geht um Werbung, vor allem aber um Wettbewerb, Amazon-Kunden sind dabei die Leidtragenden. Google hat den Zugriff auf YouTube erneut eingeschränkt, zunächst für Amazons smarten Bildschirmlautsprecher Echo Show, auf dem Nutzer besonders gern Videos mit Kocheinlagen in der Küche geschaut haben. Dort war YouTube schon zuvor eine Zeit lang gesperrt, der Zugang wurde dann unlängst erst wieder hergestellt, nun aber gucken Echo Show-Besitzer abermals in die Röhre.

Amazon Fire TV
Amazon Fire TV

Interessanter und für manche Kunden ärgerlicher dürfte aber sein, dass Google YouTube auch für Fire TV-Zuschauer abdreht, allerdings mit Ansage. Ab Januar 2018 kommt dort nichts mehr. Fire TV-Nutzern steht bislang sogar eine eigene YouTube-App in Amazons AppStore zur Verfügung.

Konkurrenz im Streamingmarkt

Beim Hickhack um die YouTube-Unterstützung auf dem Echo Show wurde zunächst spekuliert, es gehe hauptsächlich um die Verteilung von Werbeeinnahmen, über die Amazon und Google sich nicht einigen können. Nun aber deutet sich an, dass der Konflikt etwas grundlegender ist: Amazon weigert sich, Googles ChromeCast-Produkte ins Sortiment aufzunehmen. Diese sind eine direkte Konkurrenz zu Amazons Fire TV-Familie, genau wie Apples  Apple TV nebenbei bemerkt. Das gibt es ebenfalls nicht bei Amazon, nach wie vor nicht, obwohl zwischen Apple und Amazon neuerdings Tauwetter herrscht. Und auch Googles Smart Speaker Home weigert sich Amazon zu verkaufen, zuletzt stoppte es dann noch den Verkauf der Smart Home-Heizungs- und Kamera-Lösungen von Nest, das ebenfalls zur Google-Mutter Alphabet gehört, das war offenbar zu viel. Man habe versucht sich zu einigen, so ein Google-Sprecher gegenüber The Verge, doch vergebens. Die Konkurrenz im Streamingmarkt ist hart. Der Kampf um Marktanteile wird sowohl mit Milliardeninvestitionen in eigene Inhalte, als auch die eigenen Plattformen geführt und offenbar auch, indem die Hardware des einen aus dem Katalog des anderen, der zufällig auch der weltweit größte Onlinemarktplatz ist, weg gehalten wird. Der Markt der Smart Speaker ist ebenfalls eine Spielwiese, auf der sich beide Unternehmen tummeln. Amazons Echo-Familie ist hier derzeit noch tonangebend. Was bei Inhalten zu einem größeren und womöglich attraktiveren Angebot für Konsumenten führt, ergibt hier eine aus dem Wettbewerbsdruck resultierende Einschränkung. Wann und wie Amazon und Google sich einigen, bleibt abzuwarten.

12 Gedanken zu „Fire TV und Echo Show künftig ohne YouTube: Google und Amazon sind zerstritten“

  1. Wenn ich Amazon Video, You Tube, Netflix und NFL Game Pass dann auf dem AppleTV habe, wozu brauche ich dann noch einen FireTV Stick?

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