Um Samsungs De-Facto-Chef Lee Jae Yong steht es derzeit nicht gut. Ermittler haben den Boss des Elektronik-Konzerns 22 Stunden lang verhört. Nun droht eine Haftstrafe wegen Korruption. Der Vorwurf: Samsung soll spezielle Stiftungen einer Freundin der Präsidentin finanziert haben, um sich Vorteile bei einer umstrittenen Fusion zu beschaffen.
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Konkret geht es um die Übernahme des Bauunternehmens Samsung C&T durch Cheil Industries im Jahr 2015. Beides sind Tochterfirmen von Samsung. Die Fusion galt als wichtiger Schritt, um die Führungsnachfolge bei Samsung zu sichern. Lee Jae Yong soll den bisherigen Chef und Vater Lee Kun-hee beerben. Dieser hatte im Mai 2014 einen Herzinfarkt erlitten und ist seither bettlägerig.
Die Übernahme galt als umstritten, da der Einfluss der Gründerfamilie zu sehr steigen würde. Um dennoch eine Zustimmung der Pensionskasse zu erhalten, habe Lee Jae Yong Stiftungen einer Freundin der Präsidentin Park finanziell unterstützt. Die Präsidentin habe den Ermittlern zufolge daher positiv auf die Pensionskasse eingewirkt, damit die Übernahme bewilligt wird.
Entscheidung bis Sonntag
In einer 22 Stunden langen Befragung habe der Samsung-Boss einige der Vorwürfe zurückgewiesen und andere eingeräumt, sagte ein Sprecher der Sonderermittler. Bis Sonntag wollen die Ermittler entscheiden, ob sie eine Haftstrafe stellen oder nicht. Lee selbst äußerte sich nicht. Auch eine Sprecherin von Samsung lehnte einen Kommentar ab.
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