Das iPhone wird zum Spielball politischer Interessen – und das kann für Apple sehr gefährlich werden.
China ist kein einfacher Wirtschaftspartner. Gerne rühmt sich die Volksrepublik mit der Bezeichnung der Marktwirtschaft – doch die Wahrheit sieht anders aus: Die Börsen werden vom Parteienapparat gelenkt, alle Banken gehören dem Staat und überhaupt hat die Regierung bei vielen wirtschaftlichen Verhandlungen ihre Finger im Spiel. Massive Überkapazitäten der staatlichen Unternehmungen sorgen für einen boomenden Export zu Dumping-Preisen. China gilt seit Jahren als die Fabrik der Welt.
Doch nicht nur am Anfang der Produktionskette hat der Riesen-Staat eine vortreffliche Stellung. Auch als Absatzmarkt ist China für ausländische Unternehmen überaus attraktiv. Bei Apple hat China selbst die USA als größten Verkaufsmarkt abgelöst. Auch andere Konzerne wissen um die Wichtigkeit der Volksrepublik und tun daher alles, um bei der Regierung den Fuß in der Tür zu haben.
Wie Du mir, so ich Dir!
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Wenn jetzt so jemand wie Donald Trump daherkommt, der in seinem Wahlkampf in jedem zweiten Atemzug den Protektionismus predigte, dann kann es ganz schön eng werden. Der zukünftige US-Präsident will die Produktion großer Unternehmen in das eigene Land zurückholen. Und: Die Zölle für Importe aus China möchte Trump um satte 45 Prozent erhöhen.
Chinas Präsident Xi Jinping sieht dem Wahlsieg von Trump unterdessen gelassen entgegen. Er bereite sich zwar auf das Schlimmste vor, erwarte allerdings nicht, dass der US-Milliardär seinen Drohungen Taten folgen lässt. Ob es recht hat, ist fraglich. Aber mindestens ebenso bedeutend für die Weltwirtschaft: China ist der zweitwichtigste Handelspartner Amerikas und Amerika der wichtigste Handelspartner Chinas.
Trotz aller Bemühungen der Deeskalation stellt Chinas Führung schon einmal in Aussicht, was passieren würde, wenn Trump den Wirtschaftskrieg tatsächlich umsetzen wolle. Die regierungsnahe „Global Times“ berichtet, dass sofortige Gegenmaßnahmen folgen werden – frei nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir. Boeing-Bestellungen werde man durch Airbus ersetzen, US-Autos boykottieren und auch iPhone-Verkäufe werden – so wörtlich – „darunter leiden“.
Eine Handelssperre für das iPhone? Eine Verkaufsobergrenze oder gar ein Verbot? Donald Trump riskiert mit seiner Politik schwere Folgen für Apple auf einem Milliarden-Markt.
37 Gedanken zu „China droht Trump: Das iPhone mitten im Wirtschaftskrieg“
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