Kaum ist ein neues Smartphone-Modell auf dem Markt, beginnt man damit sein altes Modell mit den Funktionen des neuen Kassenschlagers zu vergleichen. Jedes Jahr geht das Spiel auf’s Neue los – zumindest beim iPhone. Denn hier liegt der Update-Rhythmus bei 12 Monaten. Anders sieht das Ganze oft bei anderen Herstellern aus, wo alle sechs oder sogar alle drei Monate ein neues Modell erscheint.
Aus einer repräsentativen Umfrage geht nun hervor, dass sich die große Mehrheit der Deutschen weniger neue Smartphone-Modelle wünscht. Die Umfrage stammt vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos Mori und wurde im Auftrag von Greenpeace durchgeführt. Sie beschreibt den technischen Fortschritt und seine Auswirkung auf das Kaufverhalten von uns Endverbrauchern. So seien rund 69 Prozent der Befragten mit dem derzeitigen Update-Rhythmus vieler Hersteller überfordert und hätten lieber weniger neue Smartphone-Modelle.
Für die Umfrage hat das Institut etwa 1.000 Menschen befragt, die aus insgesamt sechs Ländern stammen, darunter auch eben auch Deutschland. Drei von fünf befragten Deutschen wünschen sich laut Umfrage ein Smartphone-Modell, mit dem man länger als bisher auskommen kann.
So appelliert die Studie, langlebigere Modelle zu produzieren und ebenso den Update-Rhythmus zu verlängern. Kommt jedes halbe Jahr ein neues Smartphone des gleichen Modells auf den Markt, so hat man als Konsument schneller das Gefühl veraltete Technik zu besitzen. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass unsere Wirtschaft heutzutage leider nicht anders funktioniert und auf diese Weise aufrecht erhalten wird.
„Produktzyklus ist unnötig schnell“
Kern der Umfrage war natürlich auch der Blick auf unsere Umwelt. Wie in der Einleitung bereits erwähnt hat Greenpeace die Studie in Auftrag gegeben und betrachtet wohl weniger die Verbrauchersicht. Was nämlich mit dem kurzen Lebenszyklus eines Smartphones einhergeht ist die extrem niedrige Recylingquote, die laut Greenpeace ein wachsendes Umweltproblem darstellt. In den Produktionsstätten der Smartphone-Hersteller werden Metalle wie Kobalt, Tantal oder Palladium verwendet, deren Herstellung große ökologische Schäden anrichtet. Besonders stark betroffen sind dabei Asien, Afrika und Russland.
Greenpeace bezeichnet die Produktzyklen als „unnötig schnell“ und richtet sich mit abschließenden Worten zu Smartphone-Herstellern, ihre Produkte doch leichter reparierbar zu machen, um das Leben derselben zu erhöhen. In der Umfrage gaben lediglich 11 Prozent der Befragten an, dass sie ihr defektes Gerät schon mal direkt beim Hersteller oder einem anderen Dienstleister reparieren lassen haben. Viel schneller ist der Weg in den Müll und der Griff zu einem neuen Modell.
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