Der Hype um Pokémon GO ist seit gestern auch in Deutschland Realität. Allein in den USA haben rund 21 Millionen Menschen die App geladen. Pokémon GO ist damit das erfolgreichste Spiel in der US-Geschichte. Doch verdienen wird Nintendo kaum daran.
Zwar ist die App nativ kostenlos, In-App-Käufe sollen aber für die nötigen Einnahmen sorgen. 100 Pokémünzen kosten im deutschen App Store rund einen Euro. Im Laufe des Spiels wird ein Großteil der Nutzer zu den In-App-Käufen greifen, erwarten Analysten: „Sie werden dazu gezwungen, wenn sie Fortschritte machen wollen“, will der Analyst David Gibson von Macquarie-Capital-Securities etwa erfahren haben. Doch Nintendo wird kaum etwas von dem Geld sehen. Selbst Apple verdient mehr an Pokémon GO als der einstiege Spiele-Star.
Die Rechnung geht so, wenn man sich lediglich die Einnahmen über den iOS-App-Store anschaut: 30 Prozent der Einnahmen bekommt Apple, da es sich um In-App-Käufe handelt. Weitere 30 Prozent gehen an den Software-Entwickler Niantic, der hauptsächlich für die Implementierung der Karten zuständig ist. Noch einmal 30 Prozent sind für die Pokémon-Company vorgesehen, einem Teilunternehmen von Nintendo. Die restlichen 10 Prozent gehen an das japanische Unternehmen direkt.
Unmittelbar verdient Nintendo also nur 10 Prozent aller Einnahmen. An der Pokémon-Company hält Nintendo jedoch noch 33 Prozent. Das macht an den Gesamteinnahmen weitere 9,9 Prozent, also addiert 19,9 Prozent (rund 20 Prozent). Die zwei weiteren Investoren der Pokémon-Company, der japanische Videoentwickler Game Freak und das Entwickler-Studio Creatures, erhalten ebenfalls 9,9 Prozent (rund 10 Prozent) der Gesamteinnahmen. Auch an Niantic soll Nintendo Anteile besitzen, allerdings ist die Höhe nicht bekannt. Dem Vernehmen nach ist der Anteil auch nicht sonderlich groß.
Insgesamt sieht die (unbestätigte) Verteilung der Einnahmen also so aus:
Würde man sich die Einnahmen anschauen, die über Android generiert werden, sähe die Rechnung ähnlich aus. Denn auch Google nimmt sich jeweils 30 Prozent des Kuchens.
Einnahmen über Sponsered Location
Um die Umsätze zu vergrößern, hat sich Entwickler Niantic allerdings bereits ein weiteres Geschäftsmodell ausgedacht. Gegenüber der Financial Times spricht das Unternehmen von Sponsered Locations. Geschäfte oder andere Attraktionen können gegen Geld zum Pokéstop werden – und so Laufkundschaft anlocken. Noch ist das Werbemodell nicht gestartet. Es wird dem Entwickler aber zusätzliche Einnahmen bescheren.
There is a second component to our business model at Niantic, which is this concept of sponsored locations”, Mr. Hanke said, where companies “pay us to be locations within the virtual game board — the premise being that it is an inducement that drives foot traffic.
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