In kaum einem anderen Land nutzen so viele Menschen WhatsApp wie in Brasilien. Doch die 100 Millionen User müssen nun drei Tage lang auf den Dienst verzichten. Ein Gericht ließ den Zugang zum Messenger sperren. Konkurrenten wie Telegram spielt das in die Karten.
Weil sich WhatsApp weigerte, einem Gericht Chat-Protokolle von Drogen-Kriminellen zu übergeben, ließ das Gericht den Dienst kurzerhand sperren. 72 Stunden lang können die Nutzer in Brasilien nicht mehr auf WhatsApp zugreifen. Umgesetzt wird die Sperre über die Mobilfunkunternehmen. Die müssen mit einer Strafe von 127.000 Euro pro Tag rechnen, sollten sie sich weigern.
100 Millionen Nutzer müssen daher noch bis Donnerstag auf WhatsApp verzichten. Es ist nicht die erste Blockade des Messengers in dem Land: Schon im Dezember und im März ließen die Behörden WhatsApp für zwei Tage sperren.
Solche Auszeiten spielen Konkurrenten wie Telegram natürlich in die Karten. Auf Twitter ließ der Messenger wissen, das mittlerweile gut eine Millionen Nutzer zu Telegram gewechselt sind – so viele, dass selbst die Telefonanbieter Schwierigkeiten hätten, die SMS-Verifikationen zu verschicken.
WhatsApp beteuert derweil, dass man nicht einmal Zugriff auf die Daten hätte, die das Gericht will. Der Messenger ist seit einem Monat verschlüsselt.
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