29. März 2016

Philipp Tusch

Streit beigelegt: FBI knackt betroffenes iPhone ohne Apples Hilfe

Eigentlich sollte letzten Dienstag der Prozess in der aktuellen Auseinandersetzung zwischen Apple sowie anderen Unterstützern und dem FBI fortgesetzt werden, die amerikanische Behörde bat allerdings damals um einen Aufschub. Der Grund: Man habe eine andere Möglichkeit gefunden, das betroffene Handy zu entsperren. Wie nun bekannt wurde, ist dies den Ermittlern auch gelungen.

Wir erinnern uns: Apple weigerte sich das iPhone eines Terroristen zu entsperren, der für den Tod von 14 Menschen in San Bernardino vergangenen Dezember verantwortlich ist. Das FBI forderte vom Unternehmen, eine Möglichkeit zu bauen, die Code-Sperre ohne Verlust der Daten zu umgehen – der Fall schlug weite Wellen.

Nun ist dieses eine iPhone 5c vom Terroristen, das die Generaldebatte angestoßen hatte, geknackt. Die Regierung teilte in der Nacht mit, man habe die Daten gesichert und werde den Streit mit Apple bis auf weiteres beilegen. In der offiziellen Erklärung (hier als PDF) heißt es:

The government has now successfully accessed the data stored on Farook’s iPhone and therefore no longer requires the assistance from Apple Inc. mandated by Court’s Order Compelling Apple Inc. to Assist Agents in Search dated February 16, 2016.

32 Gedanken zu „Streit beigelegt: FBI knackt betroffenes iPhone ohne Apples Hilfe“

  1. ..ist jetzt auch schon länger bekannt.. Würd mich natürlich mal interessieren wie die das hinbekommen haben ? wird nur sehr wahrscheinlich keiner sagen.
    • Apple Keynote: Apple weißt nochmal darauf hin, wie wichtig die pers. Daten sind und bekräftigt nochmal öffentlich, dass sie dem FBI nicht helfen. Einen Tag danach kommt die Info, das FBI konnte das iPhone alleine knacken – ein Schelm der Böses dabei denkt ;) Ich denk Apple wird dem FBI soviel Infos gegeben haben wie sie wollten – dafür bleibt aber alles geheim ;)
    • Wenn die Code Sperre aus 4 Zahlen besteht, gibt es ja nur 10000 Möglichkeiten. Nach 10 versuchen werden die Daten gelöscht. Wenn man aber vorher eine Kopie des kompletten iPhones macht, spielt man die Daten einfach wieder zurück. Diesen Vorgang muss man dann maximal 1000 mal wiederholt, ist das Telefon offen. Klar ist, dass man dafür einiges an Knowhow benötigt, aber das sollte dem FBI ja zur Verfügung stehen. :)
  2. Hater würden sagen, das Ganze war nur eine PR-Aktion von Apple und hinter verschlossenen Türen haben sie inoffiziell doch dem FBI geholfen. Patriots Act und so.
    • Fanboys würden genau Obiges sagen und Apples Keynote sowie deren Website unkritisch als einzige Nachrichtenquelle anerkennen.
    • Ich weiß nicht, ob es PR war, aber es war nicht ernstzunehmen. Denn hätte es das FBI ernst gemeint, hätte man einen Präzedenzfall angestrebt, um in Zukunft Klarheit zu schaffen. Denn es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass man ein iPhone knacken möchte. Und die Sicherheitstechnik wird stetig weiterentwickelt. Ob man es dann auch allein bzw. ohne Apple schafft? Ich hätte das ausjudiziert. Also irgendwas kann da nicht stimmen. Oder die Menschen sind schon so verblödet …
  3. 5c ist machbar. Neuere version, also ab 5s knacken die aber nicht. Und nun bitte aufklären, was hat das iPhone für so wichtige Daten gehabt?
    • Wieso 5c machbar? Alle anderen iPhones ersetzen durch Touch ID nur die Passworteingabe. Ein Passwort muss man aber trotzdem festlegen, falls Touch ID mal nicht funktioniert bzw. man sein iPhone einschaltet. Der Sicherheitsmechanismus dürfte aber immer der gleiche sein.
      • Weil ein 5c ein 32 bit Prozessor hat und darum auch nicht so eine hohe Verschlüsslung erfolgen kann als mit einem 5s wo 64Bit Prozessoren eingeführt wurden. Ein 64Bit iPhone kann mehr Zeichen darstellen bzw verarbeiten somit ist die Kombinationen von Passwörtern um ein Vielfaches höher.
      • Klingt nicht grade logisch mit dem Prozessor. 64Bit heißt ja nur dass er doppelt so viele Daten pro Sekunde verarbeiten kann als ein 32bit Prozessor. Außerdem wäre eine 256bit Verschlüsselung in Routern oder Computern gar nicht möglich weil man dafür dann ein 256bit Prozessor bräuchte. Klärt mich auf wenn ich falsch liege.
      • Jura4815, das ist ja lächerlich, die Bit Verschlüsselung hängt doch nicht von den Bit’s des Prozessors ab!
  4. Durchaus mit Apfelhilfe unter Verweis auf Verschwiegenheit, damit Gesicht gewahrt bleibt. Wie sonst der charmante Rückzieher (fbi) auf Strafverfolgung? In der Sache eine gute Lösung!
  5. iPhones 5C lassen sich also knacken. Bedenklich. Allerdings Lücken gibt es immer, sie müssen nur gefunden werden. Ich bin gespannt wenn ein iPhone 6S geknackt werden muss, ob das die Behörden auch hin bekommen werden. Allerdings werden wir bestimmt nicht davon erfahren. Wer weiß schon was hinter verschlossenen Türen, oder auch bei Apple, gegen deren Willen, läuft? Wir können nur hoffen das nichts im Verborgenen mit Apple ausgehandelt wird, bzw. Apple zu etwas gezwungen wird ohne darüber reden zu dürfen.
    • Was denn nun? Weiter oben behauptet ein Android Fanboy dass die Apple Fanboys jetzt behaupten werden, dass Apple keine Infos herausgegeben hat und Du sagst jetzt, dass die Apple Fanboys behaupten werden das Apple geholfen hat. Gibt es eine Meinung die man hier vertreten darf, ohne von irgendwelchen anderen Fanboys als Apple Fanboy bezeichnet zu werden? Euer Verhalten ist lächerlich und als Nutzer eines Note4 und eines OPOs kann man sich für so etwas nur fremdschämen. Fanboys gehen einem mittlerweile nur noch auf die Nerven- egal aus welchem Lager.
  6. Das hat ja mal ein ganz schönes Geschäck’le. So sind beide Parteien sauber raus. Apple hat das Gesicht nicht verlohten und das FBI ist der Held, welcher es geschafft hat, die Sicherheit ohne Hilfe durch Apple zu knacken.
  7. Naja da hat ja für eine längere Zzeit ein Video im Internet kursiert, in dem man mittels Hardware das iPhone knacken würde. Blöd nur das iOS 10 in den Startlöchern steht und Apple eventuell diese Lücken als auch die allgemeine Sicherheit des Betriebssystems nochmals erhöht bzw verstärkt hat.
  8. Also jeder der „ich nenne sie mal Hacker“ wo einen jailbreak auf einem iPhone hinbekommt, wird sich auch Zugang zu einem Handy verschaffen können. Ich denke das ist der einfachste Part für die Jungs und von denen gibt es weltweit genug, da braucht das FBI nicht Apple dazu.
  9. Das hier die polizeiliche Ermittlungen behindert werden und indirekt Terroristen geschützt interessiert irgendwie kein Mensch?!? Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Apple und das FBI das genauso gelöst haben wie es in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Mit dem Verweis auf Gefährdung der nationalen Sicherheit hat die USA jegliches Recht zur Aufgebung der persönlichen Rechte, siehe Guantanamo und diverse Verfahren, auch deutscher Staatsbürger die ohne Prozess dort jahrelang festgehalten wurden. Apple hat geholfen und FBI hat so getan als ob! Und zwar gleich, nicht erst nach x Wochen…. Die Schiesserei war schließlich nicht vorgestern!
  10. Apple muß unbedingt die Sicherheit seiner iGeräte erheblich verbessern – ansonsten werden wir alle einen Staat erleben, verglichen mit welchem George Orwell als Waisenknabe erscheinen wird. Könnte das Ende unserer freiheitlichen Demokratie bedeuten.

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