115 Euro. Nur für ein kaputtes Mikrofon im iPhone. Ist das gerechtfertigt?
Die Online-Ausgabe des Sterns berichtet derzeit von einer Tatsache, die jeder von euch bestimmt schon einmal erlebt hat: Apples viel zu teurer Kundenservice. Der Erfahrungsbericht des Redakteurs Jens Maier spricht dabei vielen Nutzern aus der Seele. Sobald der (sowieso schon kurze) Garantiezeitraum von einem Jahr vorüber ist, veranschlagt Apple Preise, die kaum eine Reparatur wirklich rechtfertigen. Man sollte sich fragen, wie lange der Nutzer diese scheinbare Willkür noch mitträgt.
Der kurze Bericht, den wir euch zum Anbruch des Nachmittags mitgeben wollen, schildert einen scheinbar ganz banalen Fall: Das Mikrofon des iPhone 6 ist kaputt, die Garantie bereits verfallen. Wie viele andere auch suchte Maier erst einmal den Rat im Apple Store. Trotz Termin, beklagt der Autor, ließen ihn die Store-Mitarbeiter über eine dreiviertel Stunde warten, bis er das Problem einem Angestellten erklären konnte.
Das Ergebnis nach einer ausführlichen Prüfung: Das Mikro am Display sei kaputt, weshalb Apple auch den Bildschirm neu einsetzen müsse – auf Kosten der Kunden, versteht sich. Und das, obwohl das iPhone gerade einmal 15 Monate alt ist.
(…) Noch blöder wird es allerdings dadurch, dass Apple nicht einfach das Mikrofon tauschen kann, sondern das komplette Display ersetzt werden muss. „Das kostet 115 Euro“, sagt Johannes*. 115 Euro für ein kaputtes Bauteil, das vermutlich ein paar Cent kostet.
Kosten, die nicht jeder einfach mal ebenso tragen kann und die zu der (mit Sicherheit berechtigten) Frage führen: Müssen wir uns das gefallen lassen? Ein nachvollziehbarer Appell:
Auf dem Heimweg frage ich mich allerdings: Würde ich das gleiche Serviceverhalten akzeptieren, wenn es um meine Waschmaschine oder mein Auto ginge? Tut uns leid, ist leider kaputt, das müssen sie selber zahlen? Wohl kaum. Apple sollte dringend an seiner Servicekultur arbeiten. Immerhin kann ich mich jetzt trösten. Mein neues Display hat nun wieder drei Monate Garantie. Warum nur drei Monate und nicht wenigstens sechs? Ganz einfach, weil die bei Apple sich solches Gebaren offenbar erlauben können. So wie ich, Artikel darüber zu schreiben.
73 Gedanken zu „Lesetipp: Apple, warum lasse ich mir das eigentlich gefallen?“
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