Im Jahr 2014 wurden insgesamt 2,1 Milliarden Pakete in Deutschland verschickt. Mehr als die Hälfte dieser gehen auf den Einkäufe im Netz zurück und die Deutsche Post (DHL) ist für die Zustellung der meisten davon verantwortlich. So kann man sich vorstellen, dass in den vergangenen vier Wochen einiges liegen geblieben ist. Das Ausmaß des gestern Nacht beendeten Poststreiks auf den Online-Handel ist dementsprechend enorm.
Eine Studie des Händlerbundes, die Ergebnisse gibt es hier als PDF, zeigt, dass satte 95 Prozent der Händler vom Poststreik direkt betroffen sind. Gefragt wurden 1.002 Internethändler.
Immerhin nutzen knapp 8 von 10 Unternehmen für den Paketversand die Deutsche Post. 18 Prozent haben sich während des Streiks aber von dem Marktführer abgewendet. Wer jedoch weiterhin den Service in Anspruch genommen hat, sah sich einer großen Welle an Beschwerden entgegen. Denn viele Kunden ließen ihren Frust über lange liegengebliebene Pakete am Händler aus – auch wenn dieser gar nichts dafür kann.
Jeder Dritte habe „einige Beschwerden“ verzeichnet und jeder Vierte sogar „viele Beschwerden“. Rund jeder siebte Händler sieht sich sogar mit sehr vielen Beschwerden konfrontiert – damit ist der Poststreik auch auf dieser Ebene ein großes Ärgernis für die Händler.
Der Poststreik wirkt sich sogar auf den Umsatz der Verkäufer aus: 75 Prozent der befragten Firmen vermeldeten spürbare Umsatzeinbußen, die dadurch bedingt ist, dass Kunden in Erwartung der langen Lieferzeiten vor der Online-Bestellung zurückschrecken.
Wer von euch in der letzten Zeit etwas bestellt hat und immer noch wartet, muss sich noch ein wenig in Geduld üben. Aufgrund der Anzahl an Briefen und Paketen wird es noch einige Zeit dauern, bis in den Logistikzentren wieder Regelmäßigkeit Einzug erhält.
[Bild: Photoraidz, Shutterstock]
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