Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, hat gegenüber dem Spiegel angekündigt, dass ab Herbst eine neue Software zur Quellen-Telekommunikationsüberwachung einsatzbereit sein soll. Es handelt sich dabei um einen neuen Bundestrojaner, der im Verdachtsfall Computer mutmaßlicher Täter durchsuchen und gegebenenfalls Beweise sicher stellen soll, noch bevor belastendes Datenmaterial verschlüsselt werden kann.
“Wir entwickeln ein Instrument, mit dem wir – nach richterlicher Genehmigung – an den Computer des mutmaßlichen Täters gehen, bevor er seine Kommunikation verschlüsselt”, so Münch gegenüber dem Spiegel. Mit der neuen Software möchte das BKA die Polizeibehörden der Länder unterstützen. Neusten Zahlen zufolge konnte in den letzten fünf Jahren ein Anstieg von 40 Prozent bezugnehmend auf den Anteil ausländischer Tatverdächtiger festgestellt werden. “Viele der Täter sind in verschiedenen Bundesländern aktiv, das sind dann häufig Strukturen der organisierten Kriminalität oder zumindest solche, die ähnlich aufgebaut sind”, ergänzt Münch.
Dem BKA-Chef zufolge nutzen die Täter vermehrt Software zur Verschlüsselung der Kommunikation und auch Verschleierung der Identität – nicht wenige greifen dabei auch auf Apple Geräte zurück. Die Behörde möchte in Zukunft vermehrt auch hier Forschungen anstellen und den Ländern gegen eine Vergütung Lösungen anbieten, die wiederum die "Sicherheitsmeachnismen" umgehen können und zu einer höheren Aufklärungsrate beitragen. Bei Massendelikten sieht Münch vor allem Banden am Werk.
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