Vor einiger Zeit kam die Forderung auf, dass die teuren Roaming-Gebühren, die fällig werden, wenn man in einem fremden (ausländischen) Netz surft und telefoniert, komplett abgeschafft werden sollten. Dies wurde auch seitens des EU-Parlaments unterstützt, nun wurde jedoch eine vorläufige Entscheidung der Mitgliedsstaaten getroffen, die in eine etwas andere Richtung geht.
Die Vertreter der 28 Staaten haben sich darauf geeinigt, dass die Roaminggebühren vorerst nicht fallen werden, diese Entscheidung bedarf jedoch noch einer Einigung mit dem Parlament. Die Meinungen unter den Vertretern gingen weit auseinander, am Ende konnte man sich darauf einigen, dass man die Zusatzgebühren nicht bis Ende des Jahres abschaffen will.
Stattdessen wollen die Staaten die Gebühren aber senken indem man einen sogenannten "Roaming-Grundrahmen" einführt. In diesem ist es möglich zu telefonieren, SMS zu schreiben und im Internet zu surfen, ohne, dass Gebühren fällig werden. Erst nach Überschreiten dieses Rahmens fallen Zahlungen an, diese sind aber auch beschränkt. So dürfen die Roaminggebühren "[…] keinesfalls die Obergrenze für das Großkundenentgelt übersteigen, das der Betreiber für die Nutzung der Netze in anderen Mitgliedstaaten entrichtet." Wie dieser Grundrahmen aussehen wird, wird sich noch zeigen müssen.
Auch zum Thema Netzneutralität gibt es Neuigkeiten. So werden die Botschafter der Mitgliedsländer die Positionen vertreten, dass man grundsätzlich für die Neutralität des Netzes ist, jedoch Spezialdienste die Möglichkeit der "Überholspur" ermöglichen will. Von dieser schwammigen Aussage lassen sich allerdings nur wenig Rückschlüsse auf die tatsächliche Position schließen.
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