Zwei Internet-Riesen und eine Volksrepublik fischen in fremden Gewässern. Sowohl Amazon als auch Twitter versuchen sich laut aktuellen Berichten gerade in einer anderen Branche, China will ebenfalls ungewohnt durchstarten.
Amazon plant, so geht aus einem Bericht des Wall Street Journal hervor, bald Google mit seinen Werbeanzeigen mobil und auf dem Desktop den Kampf anzusagen. Im ersten Schritt will der Internet-Gigant alle über Google geschalteten Werbebanner auf der eigenen Webseite entfernen und durch ein eigenes System ersetzen. Verkäufer können dann dafür zahlen, prominenter auf der Amazon-Seite platziert zu werden. Später will das Unternehmen diese Anzeigen auch auf anderen Webseiten verkaufen, sofern die Webseitenbesitzer mitspielen.
China fordert die westlichen Technik-Konzerne Google, Apple und Microsoft mit der Entwicklung eines eigenen Betriebssystem heraus. Dazu wurde vom Staat eigens eine Firma gegründet, die von Ni Guangnan geleitet wird. In ein bis zwei Jahren will man den Plänen zufolge alle Computer mit der eigenen Lösung, die im Oktober startet, ausstatten und in drei bis fünf Jahren können dann die ausländischen Konzerne in Sachen Tablets und Smartphones einpacken. Ob die Pläne so aufgehen, ist allerdings fraglich.
Schon im Mai untersagte die chinesische Regierung die Nutzung von Windows 8 an öffentlichen Stellen. „Die Schaffung eines Umfelds, in dem wir es mit Google, Apple und Microsoft aufnehmen können – das ist der Schlüssel zum Erfolg“, kommentierte Ni dieses Verbot zuversichtlich. Wir werden abwarten, was sich in Fernost tut.
Twitter will den Shopping-Bereich abdecken. Gerüchte um einen sogenannten „Buy“-Button auf dem Netzwerk gab es bereits etwas länger. Laut Re/Code soll Twitter aber noch dieses Jahr eine Möglichkeit einführen, ohne die Plattform zu verlassen, Waren zu kaufen. Der Konzern arbeite dabei mit dem Bezahldienst Stripe zusammen, heißt es weiter. Zunächst wird die Integration wohl nur in den USA stattfinden.
Mit Amazon kooperiert Twitter bereits. Bei dem Hashtag #AmazonCart wird in den USA automatisch ein Button eingefügt, um das verlinkte Produkt in den Einkaufswagen zu legen. Ähnliches könnte sich bald weiter verbreiten. Früher oder später auch in Deutschland.
8 Gedanken zu „Branchenverwechslung? Twitter, China und Amazon“
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