Family Sharing, ein neu eingeführtes Feature für iOS 8 und OS X, ist für einige die interessanteste Funktion der diesjährigen WWDC. Wir haben einmal ganz kurz einen Blick darauf geworfen.
Die Idee hinter dem Teilen innerhalb einer Familie ist einfach: In der Familie hat, nach Apples Vorstellungen, jedes Mitglied ein eigenes Apple Produkt – ob Mac, iPhone, iPad oder iPod Touch. Bisher gab es hier keine Möglichkeit, gekaufte Inhalte aus dem iTunes Store zu synchronisieren und auf den anderen Geräten zu nutzen – außer man tauschte die Passwörter der eigenen Accounts. Das Problem will Family Sharing beheben.
Zunächst müssen sich die Mitglieder dazu bei Family Sharing in den iCloud Einstellungen anmelden. Der Knackpunkt: Die Gruppe ist mit einer Kreditkarte verbunden. Standardmäßig wird die hinterlegte Kreditkarte des Organisatoren verwendet, also der, der das Family Sharing eröffnet – meistens jemand von den Eltern. Andere Mitglieder, die er einlädt, können nun die Musik, Apps, Bücher und TV-Shows von ihm verwenden – ohne ihre Apple ID ändern zu müssen. Zukünftig geladener Content der Familie wird über die angegebene Zahlungsmöglichkeit des Organisators gemeinsam abgewickelt und auf jeden Fall synchronisiert – alles ohne weitere Kosten. Familienmitglieder können damit die iTunes-, iBooks- oder App Store-Einkäufe der Angehörigen durchstöbern und jederzeit herunterladen.
Also in kurz: Die Familie nutzt am Ende zwar ein gemeinsames Kreditkarten-Konto, haben aber unterschiedliche Apple IDs.
Ferner lassen sich vom Organisatoren Rechte für alle Mitglieder einstellen. Zum Beispiel sollen Kinder künftig „um Erlaubnis fragen“, bevor sie Apps kostenpflichtig herunterladen. Die Kids erhalten dann eine Push Nachricht und müssen dort auf „fragen“ tippen. Die Eltern können sich die Apps nun anschauen und, sofern sie einverstanden sind, zustimmen. Die App wird dann auf dem Gerät des Kindes geladen. Für das Family Sharing erlaubt Apple übrigens auch die Anmeldung einer Apple ID für Nutzer unter 13 Jahren.
Beim Erstellen der Familien-Gruppe erweitert Apple nun auch andere Teilen-Funktionen. So kann die Familie gemeinsam einen Kalender anlegen und synchronisieren. Auch ein kollektiver Fotostream wird eingerichtet, auf den alle Personen zugreifen können. Bei „Find My iPhone“ sieht man zudem den Aufenthaltsort der Familienmitglieder.
Family Sharing verhindert also sowohl die Herausgabe von Passwörtern für Apple-IDs als auch ungewollt hohe Rechnungen durch App-Käufe. Es macht das Familien-Leben virtuell etwas angenehmer, bietet interessante Funktionen zum Teilen und spart Geld. Wie werden sehen, wie gut sich das Ganze in der Praxis macht.
45 Gedanken zu „Family Sharing – was sich Apple darunter vorstellt“
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