Das hat sich der spanische Telecom-Riese Telefónica sicherlich anders vorgestellt. Die EU befürchtet, dass es nach dem Zusammenschluss von O2 Germany und der E-Plus-Gruppe zu wenig Wettbewerber auf dem deutschen und europäischen Markt geben wird. Denn es scheint so, als wenn die Spanier den Großteil der E-Plus-Marken vom Netz nehmen wollen. Nach Informationen der Wirtschaftswoche möchte die EU-Kommission nun einem potenziellen vierten Anbieter Starthilfe geben. Dies soll ein Vorschlag zu einem Auflagenpaket von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sein, der unter diesen Bedingungen die Fusion genehmigen würde. Durch nur noch drei Mobilfunkanbieter (O2, Vodafone, Telekom) würde der Konkurrenzkampf eingeschränkt werden, weshalb sich ein neuer Gigant hervortun muss.
Das EU-Starterpaket
Ein potentieller neuer Anbieter könnte durch die Übernahme direkt in den Markt einsteigen. Er würde Funkfrequenzen, Standorte für Funkmasten, circa 200 Shops und ein Callcenter bekommen. Dabei setzt bei der Umsetzung des Deals die EU die Pistole auf die Brust von O2. So hat der Münchener Netzbetreiber bis zum 31. Dezember 2014 Zeit, einen dementsprechenden Vertrag mit einem Neueinsteiger abzuschließen und der Europäischen Union vorzulegen. Interessenten scheint es zur Zeit jedoch nicht zu geben.
Pläne stoßen auf Widerstand
Bei der Konkurrenz hagelt es Kritik. Die Auflagen schädigen allen Netzbetreibern, so die WiWo. Der EU-Kommission wird vorgeworfen ihre Kompetenzen zu überschreiten. Zudem wurde mit einem juristischen Nachspiel gedroht, falls es bei diesen Auflagen bleiben würde. Ende des Halbjahres soll in diesem Fall eine Entscheidung gefallen sein. Der Abschluss des Deals wird für das dritte Quartal 2014 angepeilt.
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