23. Mai 2014

Philipp Tusch

App Store: ZEIT-Dreiteiler über Existensbedrohung wegen Apple

Für Entwickler war die Einführung des App Stores in iOS ein Segen. Endlich konnten sie ihre Anwendung selbstständig an den Mann bringen und mussten nicht mit großen Unternehmen, wie Nintendo oder anderen Auftraggebern kooperieren. Bis heute haben sich über 900.000 Apps und Spiele im virtuellen Anwendungsladen gesammelt. Mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Die ZEIT erzählt jetzt von einer Geschichte, die sich nach einem von der Muse geküssten Höhenflug zu einer tragischen Bruchlandung wandelte.

appsalat

Wenn Apple hinter den geschützten Mauern in Cupertino an seinem Ökosystem werkelt, denkt wohl kaum einer der Ingenieure an den kleinen Entwickler in seinem stolz gemieteten Büro irgendwo in Deutschland. Man ist viel mehr auf Benutzer, Profit und Markttrends geeicht. Da kann es schon mal passieren, dass eine einfache Änderung des Such-Algorithmus im Store schon jenes Gewicht ist, das das über Jahre hinweg aufgebaute Konstrukt von mittelständigen Entwicklern einstürzen lässt.

So geschehen bei Thorsten Rauser, der mit seinem kleinen Unternehmen The Binary Family Intelligenztests und andere Rätsel jahrelang erfolgreich im App Store vertrieben hat. Dabei setzte der Freelancer nicht auf das Freemium-Konzept, sondern bietet seine App gegen einen einmaligen Preis an und verdiente dabei gutes Geld. Doch genau die Preispolitik wird ihm 2012 zum Verhängnis, als Apple den Algorithmus der Suche dahingehend veränderte, dass Bezahl-Apps kaum noch auf den ersten Platzierungen landeten. Der Anfang einer großen Enttäuschung, die auch andere Entwickler mit der flachen Hand schellend traf.

Die ZEIT fasst in einem neuen Dreiteiler hervorragend die dramatische Geschichte von Rauser zusammen, holt bis in die Hintergründe des Entwicklers aus und erklärt, was die App-Macher jetzt gegen Apple tun wollen, um ihr Unternehmen vor dem Bankrott zu retten. Ein Lesetipp zum Start ins Wochenende.

26 Gedanken zu „App Store: ZEIT-Dreiteiler über Existensbedrohung wegen Apple“

  1. Schade durch sowas gehen innovative App Schmieden verloren und mal ehrlich in App Käufe können einen wirklich auf den Sack gehen
    • Nö, in diesem Fall nicht. Suche mal nach „the binary family“ im Appstore. Der Laden blüht und hat zum Teil auch auf „In-App-Käufe“ umgestellt. Der bietet jetzt eben beides an.
  2. Naja. Schön und gut. Man muss eben mit den Regeln spielen. Ohne Apple wäre es vermutlich nie dazu gekommen, dass die Firmen gelaufen wären. So ist das Leben. Es gibt wenige Marktfelder die auf Dauer laufen. Der Markt ist einfach gesättigter als zu Beginn. Einzelne Schicksale sind natürlich unschön, aber vermutlich muss man sich dann einfach breiter aufstellen. Und die Regeln werden eben von der Plattform bestimmt und nicht von den Lieferanten.
  3. Ich finde Apps mit einmaligem Preis besser als diese ewigen In-App-Käufe ; da weiß man wenigstens , was man hat :/
  4. also kommt das in app nicht mal komplett von den einzelnen App Entwicklern ..sondern ist von Apple gewünscht..? das könnte meine Meinung zu Apple etwas erschüttern…
    • Naja, es kommt letztendlich von den Kunden. Ich glaube nicht, dass Apple seine Suche so geändert hätte, wenn sich nicht ein solcher Trend entwickelt hätte.
      • Haben sie nedmal. Apple’s Algorithmus erkennt sowas selbstständig und stellt das automatisch um. So weiß Apple’s Algo auch, dass Minispiele wie Leo’s Fortune beliebter sind als riesige 3D-Welten á la N.O.V.A.3 ^^
  5. „… Existenzbedrohung wegen Apple“. Verstehe ich da was falsch oder wurde er gezwungen App Entwickler zu werden/sein?
  6. Ich bezahle alle Apps. Mich stört die nervigen Werbungen und ich möchte die Entwickler für ihre Arbeit danken. Was mich nervt, iTranslate vor zwei Jahren gekauft und jetzt bleibt der Support aus und eine neue Applikationen muss wieder neu bezahlt werden. Hiermit bin ich nicht einverstanden und werde in Zukunft solche Entwickler meiden.
    • Von einem einmaligen Kauf für wenige € kann ein Entwickler nicht leben und weiter entwickeln und Update Preise sind nicht möglich, also sind die Entwickler irgendwann gezwungen neue Enzwicklungen mit einer neuen App zu realisieren die dann wieder Geld bringt. Wie sonst soll es funktionieren?
      • und wenn 100000 eine app für 5 Euro laden…wie viel Euro macht das dann von denen man nicht weiter entwickeln kann……und man kann ja auch ne Werbefinanzierte Version machen..Flappy Birds machte 32000 Dollar am Tag….
    • Selbst wenn man nur 100 Euro verdient mit Werbung am Tag so sind das bei ca 30 Tagen im Monat 30000 Euro…aktuell Frage ich mich warum ich KfZ-Techniker gelernt habe und nicht Programmierer
      • Hallo … Was sind € 3.000,– !!! Ein Entwickler hat etwas andere Kosten als ein KFZ-Mechaniker / -Techniker. Equipment, Miete um nur einen Bruchteil zu nennen !
      • Nope..zum entwickeln von Apps ..reicht nen neuere Laptop mit großer Festplatte..hab mir mal in der Zeit wo ich noch auf android Stand…Roms und Kernel developing beigebracht…auf der heimischen Couch..man braucht sich jetzt auch nicht gleich ein büro mieten
      • @ Roberto …da hast du sicherlich recht…aber man braucht trotzdem nicht gleich Büroräume ..der Flappy Bird Typ lebt als Beispiel sehr zurückgezogen .. Ps..an sich it’s in app auch ok..aber ich sehe viele Apps die es mit virtuellen münzen übertreiben ..ich geb doch nicht 40 bis 100 € aus..für ein handyspiel.. Ich kann sogar verstehen sich Levels ..Strecken oder Autos zuzukaufen oder eine Gebühr für vollversion ..aber alles andere ist übertrieben..ich bin bereit zwischen 1-30 € zu zahlen..

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