Für Entwickler war die Einführung des App Stores in iOS ein Segen. Endlich konnten sie ihre Anwendung selbstständig an den Mann bringen und mussten nicht mit großen Unternehmen, wie Nintendo oder anderen Auftraggebern kooperieren. Bis heute haben sich über 900.000 Apps und Spiele im virtuellen Anwendungsladen gesammelt. Mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Die ZEIT erzählt jetzt von einer Geschichte, die sich nach einem von der Muse geküssten Höhenflug zu einer tragischen Bruchlandung wandelte.
Wenn Apple hinter den geschützten Mauern in Cupertino an seinem Ökosystem werkelt, denkt wohl kaum einer der Ingenieure an den kleinen Entwickler in seinem stolz gemieteten Büro irgendwo in Deutschland. Man ist viel mehr auf Benutzer, Profit und Markttrends geeicht. Da kann es schon mal passieren, dass eine einfache Änderung des Such-Algorithmus im Store schon jenes Gewicht ist, das das über Jahre hinweg aufgebaute Konstrukt von mittelständigen Entwicklern einstürzen lässt.
So geschehen bei Thorsten Rauser, der mit seinem kleinen Unternehmen The Binary Family Intelligenztests und andere Rätsel jahrelang erfolgreich im App Store vertrieben hat. Dabei setzte der Freelancer nicht auf das Freemium-Konzept, sondern bietet seine App gegen einen einmaligen Preis an und verdiente dabei gutes Geld. Doch genau die Preispolitik wird ihm 2012 zum Verhängnis, als Apple den Algorithmus der Suche dahingehend veränderte, dass Bezahl-Apps kaum noch auf den ersten Platzierungen landeten. Der Anfang einer großen Enttäuschung, die auch andere Entwickler mit der flachen Hand schellend traf.
Die ZEIT fasst in einem neuen Dreiteiler hervorragend die dramatische Geschichte von Rauser zusammen, holt bis in die Hintergründe des Entwicklers aus und erklärt, was die App-Macher jetzt gegen Apple tun wollen, um ihr Unternehmen vor dem Bankrott zu retten. Ein Lesetipp zum Start ins Wochenende.
26 Gedanken zu „App Store: ZEIT-Dreiteiler über Existensbedrohung wegen Apple“
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