Das Yotaphone – so heißt der iPhone-Killer, welcher alle Smartphones auf dem Markt zu wackligen Knien zwingen soll. Das Besondere am Yotaphone aus dem Hause Yota Devices ist die Unterbringung von zwei Bildschirmen. Einer auf der Front und einer auf der Rückseite des Smartphones.
Betrachtet man das russische Handy von vorne, so macht es einen ganz gewöhnlichen Eindruck. Der 4,3 Zoll große Bildschirm siedelt sich in der Mittelklasse der aktuellen Smartphones an und leuchtet dem Nutzer mit anständigen 1280 x 720 Pixeln entgegen. Das Ungewöhnliche merkt der Kunde aber erst, wenn er das Smartphone umdreht. Hier bekommt man nun, statt einem Akkudeckel oder einem gewöhnlichen Backcover, einen zweiten Bildschirm vor die Augen.
Wer nun den Nutzen eines zweiten Bildschirms nicht sieht, dem sollten folgende Informationen die Entscheidung von Yota Devices näher erklären. Der Rückenbildschirm ist kein gewöhlicher LCD oder LED Bildschirm. Die Technik, die verwendet wird, findet ebenfalls in aktuellen E-Book-Readern ihren Platz. Der sogenannte E-Ink-Bildschirm löst mit 640 x 360 Pixeln nicht besonders hoch auf, bietet aber durch die Technik eine sehr gute Lesbarkeit im Freien und bei Sonneneinstrahlung ein ungetrübtes Bild – Wie man es eben von E-Book-Readern kennt. Die verbaute Kamera löst mit 13 Megapixeln ordentlich auf. Testbilder sind jedoch noch nicht zu finden.
Die Idee hinter dem zweiten Display ist nahezu genial und setzt an folgenden Punkten an. Eine Studie hat belegt, dass Smartphone-Nutzer etwa 150 Mal am Tag auf das Handy schauen nur um zu sehen, ob es was Neues gibt. Es werden kurz E-Mails gelesen, das Wetter angeschaut oder man erhascht einen Blick in die Facebook-App. In einigen Fällen dient das Smartphone auch nur als Uhr.
Bei einem gewöhnlichen Handy kostet diese kurzzeitige Smartphone-Nutzung natürlich viel Strom. Hier kommt nun der E-Ink-Bildschirm des Yotaphones ins Spiel. Dieser verbraucht nämlich nur Strom, wenn er ein neues Bild anzeigen muss. Wird nur kurz eine E-Mail oder eine Nachricht gelesen, dann zeigt der Bildschirm auf der Rückseite des russischen Handys lediglich die Nachricht an und verbraucht, während des Lesvorgangs keine Energie.
Ebenso ungewöhnlich wie der Bildschirm auf der Rückseite ist auch die Bedienung des Yotaphones, speziell des Zweitdisplays. Da es sich hierbei um keinen Touchscreen handelt und auch keine Navigationstasten am Handy vorhanden sind, greift der Hersteller auf alternative Eingabemethoden zurück. Er setzt auf Wisch und Tippgesten unterhalb des Bildschirms und an den Gehäuserändern.
Zum Bildschirm bleibt noch zu sagen, dass dieser durch die geringe Anzahl von Pixeln natürlich in der Darstellung eingeschränkt ist. So können keine ganzen Internetseiten dargestellt und auch keine Videos angesehen werden. Die Akkulaufzeit wird durch die alleinige Verwendung des Rückbildschirms aber deutlich angehoben. Ganze 58 bis 68 Stunden soll das Yotaphone beim E-Book lesen durchhalten.
Noch vor Weihnachten soll das Yotaphone für 500 Euro auch in den deutschen Handel kommen. Ob das russische Handy nun Meilensteinen wie dem iPhone von Apple oder dem Galaxy S4 von Samsung ernsthafte Konkurrenz macht, bleibt abzuwarten. Wir sind gespannt, wie das Yotaphone bei den Kunden ankommt.
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