Mit iOS 18 hat Apple im vergangenen Jahr eine ganze Reihe von Neuerungen auf den Markt gebracht, die den Datenschutz und die Sicherheit der Nutzer spürbar gestärkt haben. Und das ist in unserer digitalen Welt, in der täglich sensible Daten verarbeitet und geteilt werden, immer wichtiger. Wir wollen unsere Privatsphäre schützen, ohne dafür auf das moderne Leben und all seine Vorteile verzichten zu müssen.
Das gilt nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch im Online Shop, bei Gaming und Casino Plattformen, beim Online Banking und in unseren digitalen Notizen. Und was sagt Apple dazu?
App-Sperrung und Ausblendung
Eine der zentralen neuen Funktionen in iOS 18 ist die Möglichkeit, Apps direkt auf dem Gerät zu sperren oder zu verstecken. Nutzer können also einzelne Anwendungen per Face ID, Touch ID oder einem persönlichen Code sichern, und das ganz unabhängig davon, ob es sich um Apple-eigene oder Drittanbieter-Apps handelt.
Dadurch wird das iPhone noch besser gegen ungewollte Einblicke geschützt. Und das gilt im ganz normalen Alltag, im Familienkontext oder bei geteilten Geräten im Arbeitsumfeld.
Noch konsequenter ist die Option, Apps komplett auszublenden. Ausgeblendete Apps tauchen gar nicht mehr in der Suche oder in App-Listen auf, sondern nur noch in einem passwortgeschützten Bereich.
Besonders, wenn man ein iPhone sowohl beruflich als auch privat nutzt, kann das ein entscheidender Vorteil sein. Also zum Beispiel immer dann, wenn man seine privaten Apps nicht in der professionellen Arbeitsumgebung zeigen möchte.
Ein vergleichbares Prinzip kennt man aus anderen sicherheitssensiblen Bereichen. Auch in digitalen Plattformen, also zum Beispiel beim Online Banking oder in Online Casinos, spielt die Sichtbarkeit der Inhalte eine ziemliche Rolle.
Interessant ist, wie sich dieses Prinzip auch in anderen digitalen Bereichen widerspiegelt. In sicherheitskritischen Anwendungen, etwa im Online Banking oder bei Online Casinos, spielt die gezielte Kontrolle über Sichtbarkeit und Zugriff ebenfalls eine zentrale Rolle.
Wer sich beispielsweise in einem digitalen Casino nicht vollständig identifizieren möchte, hat heute auf bestimmten Plattformen die Möglichkeit, alternative Verifizierungswege zu nutzen oder sich den klassischen Verfahren ganz zu entziehen. KYC kann umgangen werden, was vor allem für Nutzer interessant ist, die besonderen Wert auf Anonymität und Datensouveränität legen.
Der Gedanke dahinter ist immer derselbe. Informationen sollen nicht pauschal offengelegt, sondern gezielt freigegeben werden, situationsabhängig, sicher und nachvollziehbar. Dass Apple dieses Prinzip nun systemseitig umsetzt, ist ein bemerkenswerter Schritt hin zu mehr digitaler Selbstbestimmung.
Die neue Passwords App
Ein weiteres Highlight ist die eigenständige Passwords App. Was bislang als integrierte Funktion des Schlüsselbunds bekannt war, ist nun eine ganz eigene App. Apple ermöglicht damit eine übersichtliche, plattformübergreifende Verwaltung von Logins, WLAN-Zugängen, Passkeys und mehr. Die Synchronisation funktioniert über iCloud.
Zukunftsweisend ist der Fokus auf Passkeys. Diese biometrisch gestützten Zugangsschlüssel ersetzen klassische Passwörter und bieten einen deutlich besseren Schutz vor Phishing-Angriffen. Bereits seit iOS 16 ist das bei Apple ein Thema, iOS 18 setzt das Ganze nun flächendeckend um.
Angesichts der wachsenden Bedrohungslage ist das ein logischer Schritt. Laut dem Identity Theft Resource Center (ITRC) gab es 2023 über 3.200 dokumentierte Datenpannen allein in den USA, und das ist ein Anstieg von mehr als 78 % im Vergleich zum Vorjahr. Passwortmanager mit Sicherheitsstandards auf Betriebssystemebene können helfen, solche Risiken abzumildern.
Datenschutz bei Kontakten
Auch in Bezug auf die Weitergabe von Kontaktdaten bringt iOS 18 neue Möglichkeiten. Seit September können Nutzer entscheiden, welche Informationen tatsächlich mit einer App geteilt werden, also zum Beispiel nur Namen, nur Telefonnummern oder ausschließlich E-Mail-Adressen.
Diese neue Granularität bedeutet mehr Kontrolle über die eigenen Daten und passt sich aktuellen Datenschutzdiskussionen an. Während früher der Zugriff auf Kontakte meist pauschal freigegeben wurde, folgt Apple nun dem Prinzip der Datensparsamkeit, ein Kernbegriff der DSGVO.
iOS 18 macht deutlich, dass Datenschutz kein Zusatzmodul ist, sondern immer mehr zum Teil der Produktphilosophie wird. Für Apple ergibt sich daraus ein strategischer Vorteil, denn der Markt reagiert sensibel auf Sicherheitsversprechen. Unternehmen, die frühzeitig auf Datenschutz und transparente Prozesse setzen, schaffen Vertrauen und differenzieren sich im Wettbewerb.
Messenger wie Signal oder Threema, Mail-Dienste wie Proton Mail oder Cloud-Anbieter mit verschlüsselten Speichern profitieren bereits seit Jahren von diesem Trend. Apple greift ihn nun systemseitig auf und setzt damit ganz neue Maßstäbe.
Datenschutz seit iOS 14
Aber schauen wir mal in die Vergangenheit. Ein Blick zurück zeigt, wie konsequent Apple seinen Kurs seit iOS 14 verfolgt. Mit App-Tracking-Transparenz und Datenschutzlabels begann die Aufklärung. Es folgten Mail Privacy Protection, Link-Tracking-Schutz und der Sicherheitscheck für gefährdete Personen. iOS 18 setzt diese Linie fort, mit feinjustierten Werkzeugen, die nicht mehr im Hintergrund laufen, sondern aktiv genutzt werden können.
Die Idee dahinter ist, dass Datenschutz nicht mehr implizit sein, sondern aktiv gestaltet werden soll. Und das nicht mehr nur durch Entwickler oder Behörden, sondern durch die Menschen, die die Geräte täglich nutzen.
Datenschutz beginnt beim System
Mit iOS 18 positioniert sich Apple erneut als Anbieter, der Datenschutz und Nutzererlebnis nicht als Gegensätze begreift. Ob über die App-Sperrung, die Passwords App oder die feinere Kontrolle bei Kontakten, der Anspruch ist ganz klar mehr Souveränität für die Nutzer.
Dabei fügt sich das Betriebssystem in einen größeren Kontext ein. Auch in Bereichen wie digitalen Finanzdienstleistungen oder Plattformen, in denen KYC kann umgangen werden, wird deutlich, Datenschutz ist mehr als ein Compliance-Thema. Er wird zur Voraussetzung für Vertrauen, Akzeptanz und langfristige Bindung an eine Firma und ihr Produkt.
Für alle, die sich in einer digitalen Welt bewusst bewegen möchten, zeigt iOS 18 einen klaren Weg Richtung Kontrolle, Sicherheit und Komfort, die sich nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil, sie bilden die Basis eines modernen Nutzererlebnisses. Und dann wird es irgendwann auch iOS 26 geben.