Apple bläst dieses Jahr in der Heimat wohl ein rauer Wind entgegen: Die US-Regierung möchte eine Kartellklage mit erheblichem Gewicht auf den Weg bringen. Diese zielt darauf ab, wie das Apple-Ökosystem angelegt ist. Die Mauer um den goldenen Karten soll fallen.
Apple hat das Prinzip des sogenannten „eingemauerten Gartens“ zur Vollendung entwickelt. Von einem solchen spricht man, wenn eine Plattform so angelegt ist, dass der Nutzer möglichst selten dieses Ökosystem verlässt und ihm das auch so schwer wie möglich gemacht wird. Soziale Netzwerke setzen ebenfalls auf dieses Prinzip, wenn sie versuchen dafür zu sorgen, dass der Nutzer die Plattform möglichst lange nicht verlässt, während er Inhalte konsumiert.
Der Ansatz ist aber wettbewerbsschädlich und die US-Regierung möchte Apple in dieser Hinsicht wohl bald engere Vorgaben machen.
App Store und Apple Pay im Fokus
Das US-Justizministerium führt schon seit geraumer Zeit eine Untersuchung durch, die Fakten zu Apples Geschäftsmodell sammelt. Diese ist nun in ihren letzten Zügen, berichtet die New York Times. Bald dürfte das Ministerium genug Material zusammen haben, um Kartellklage erheben zu können.
Angesprochen werden verschiedene Punkte:
- Ist iMessage durch seine Beschränkung auf Apple-Produkte schädlich für den Wettbewerb?
- Ist es eine Wettbewerbsverletzung, dass die Apple Watch nur mit einem iPhone vernünftig genutzt werden kann?
- Ist Apple Pay durch den Ausschluss Dritter von der NFC-Schnittstelle eine Wettbewerbsverletzung?
Klagen dieser Größenordnung nehmen viel Zeit in Anspruch und finale Entscheidungen sehen oft anders aus, als die ursprüngliche Klageschrift skizziert hatte, der Umstand allein aber, dass über derart einschneidende Änderungen am Geschäftsmodell vor Gericht gestritten und die Klage von der Politik vorangetrieben wird, ist in seiner Bedeutsamkeit kaum zu überschätzen, so wird der Fortgang der Klage zweifellos auch von Investoren genau beobachtet werden.
6 Gedanken zu „Kartellklage der US-Regierung: Apple steht ein ungemütliches Jahr bevor“
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