WhatsApp-Nutzer können vielleicht in Zukunft auch per iMessage mit befreundeten iPhone-Nutzern chatten und umgekehrt: Der neue Digital Markets Act der EU hat womöglich weitreichende praktische Konsequenzen. Der Gesetzgeber will auf europäischer Ebene eine Kompatibilität aller großen Messenger untereinander und mit kleineren Wettbewerbern erzwingen.
Es wäre das Ende der Exklusivität von iMessage: Die blauen Blasen blubbern vielleicht bald auch zu WhatsApp- oder Facebook-Nutzern. Denn die EU möchte allen großen Anbietern von Messengern die Interoperabilität ihrer Dienste untereinander vorschreiben, die Details regelt der neue Digital Markets Act. Über dessen grundlegende Ausrichtung hatten wir bereits heute Mittag berichtet, doch die Auswirkungen können ganz konkrete Folgen haben.
So sollen alle Unternehmen, die jährlich mehr als 45 Millionen Nutzer oder mehr als 10.000 Unternehmenskunden haben, gezwungen werden, ihre Messenger technisch mit allen anderen großen Messenger kompatibel zu machen – und auch mit den kleinen Diensten.
Wenn die iMessage zu Signal geht
In der Praxis könnte etwa der iPhone-Nutzer per iMessage seinen Kontakt auf Threema, Signal oder Telegram kontaktieren. Klar ist: Apple dürfte noch alle Kräfte mobilisieren, um gegen diese Ausgestaltung des DMA ins Feld zu ziehen.
Seit je her ist iMessage nur auf iPhone, iPad oder Mac verfügbar. Apple spricht hier von der Sicherheit, es ist aber inzwischen anhand von internen Unterredungen in der Apple-Chefetage bekannt, dass diese Exklusivität vor allem darauf abzielte, mehr Nutzer ins Ökosystem zu locken und dort zu halten, Apfelpage.de berichtete.
Der DMA ist zwar auf der Zielgeraden, muss aber noch einige Meilensteine nehmen, bis er in Kraft treten kann. Zuletzt wurde das Vertragswerk von Vertretern der Mitgliedsländer und des Parlaments verhandelt.
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