Apple informiert Opfer staatlicher Spionage gelegentlich, wenn ihre iOS-Geräte ins Visier von Überwachungsmaßnahmen geraten. Dies war auch im Umfeld des Konflikts zwischen Israel und dem Iran zuletzt der Fall.
Apple hat in der ersten Jahreshälfte 2025 mehr als einem Dutzend iranischer Nutzer sogenannte „Threat Notifications“ gesendet, also Warnungen vor gezielten Cyberangriffen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf eine Analyse der Miaan Group, einer digitalen Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Austin, Texas.
Die betroffenen Personen wurden offenbar mit hochentwickelter Spionagesoftware angegriffen – sowohl innerhalb Irans als auch im Ausland. Es handelt sich um den ersten bekannten Fall, bei dem solche fortschrittlichen Werkzeuge sowohl gegen im Land lebende als auch exilierte Iraner eingesetzt wurden. Wer genau hinter den Angriffen steckt, ist bislang unklar.
Angriffe äußerst aufwendig und ressourcenintensiv
Mindestens zwölf der betroffenen Nutzer sollen in der iranischen Regierung oder der Technologiesparte des Landes tätig sein. Apple gab in den Warnungen an, dass es sich um extrem seltene Angriffe handle, die „Millionen von Dollar“ kosten und auf „bestimmte Personen aufgrund ihrer Rolle oder Tätigkeit“ abzielen.
In den Warnungen heißt es laut Apple:
„Die enorme Komplexität, Kosten und globale Ausrichtung machen Söldnerspyware-Angriffe zu einer der fortschrittlichsten digitalen Bedrohungen weltweit.“
Apple nennt in solchen Benachrichtigungen keine konkreten Quellen für den Angriff, weist jedoch eindringlich darauf hin, dass die betroffenen Nutzer umgehend Maßnahmen ergreifen sollten.
Das offizielle Support-Dokument zu Bedrohungsbenachrichtigungen empfiehlt unter anderem:
- – Alle Geräte auf die neueste Software aktualisieren
- – Geräte mit einem sicheren Passcode schützen
- – Zwei-Faktor-Authentifizierung und ein starkes Apple-ID-Passwort verwenden
- – Nur Apps aus dem App Store installieren
- – Für Online-Dienste starke und eindeutige Passwörter nutzen
- – Keine Links oder Anhänge von unbekannten Absendern öffnen
Auch wenn die meisten Nutzer nie direkt von solch gezielten Angriffen betroffen sein werden, rät Apple dazu, diese Sicherheitsmaßnahmen grundsätzlich einzuhalten – das ist indes zumindest in Bezug auf starke Passwörter und Authentifizierungsmechanismen ohnehin für alle Internetnutzer ein guter Rat.