Die Art, wie Menschen ihre Smartphones benutzen, kann Aufschluss darüber geben, ob bei ihnen eine beginnende Demenz vorliegt. Die daraus abzuleitenden Folgerungen sind aber mitunter etwas beunruhigend.
Eine Forschergruppe hat in einer nun vorgestellten Studie dargelegt, wie die Nutzung eines Smartphones Einblicke über die mentale Fitness des Benutzers geben kann. Die Wissenschaftler haben ihre Forschungen im Auftrag von Apple durchgeführt und sie bereits Anfang des Monats im Rahmen einer Fachkonferenz präsentiert. Die Ergebnisse sind bemerkenswert: So folgerten die Forscher anhand der Anzahl der auf einem iPhone installierten Apps und der Art, wie sie benutzt wurden, auf die geistigen Fähigkeiten der Nutzer.
Vereinfacht gesagt: Je mehr Apps die Nutzer installiert hatten und je zügiger sie sie verwenden, desto fitter sind sie mental.
Eingriff in die Privatsphäre oder wertvolle Hilfe?
Dagegen gibt es auch Senioren ohne beginnende kognitive Einschränkung, diese nutzen ihre Smartphones ähnlich wie jüngere Menschen, sie agierten schneller und zielgerichteter und nutzten mehr Apps.
Die möglichen Folgerungen aus dieser Beobachtung gefallen aber möglicherweise nicht allen: Die Forscher regen nämlich an, dass das Smartphone die Familienmitglieder informieren könnte, wenn es Anzeichen für ein beginnendes Alzheimer entdeckt. Dies wäre einerseits ein extremer Eingriff in die Privatsphäre von Nutzern, zumal es aktuell noch keine effektive Therapie gegen altersbedingte Demenz gibt.
Andererseits gibt es Medikamente, die den Prozess zumindest merkbar verlangsamen und deren Wirksamkeit wird sich in den nächsten Jahren wohl noch erhöhen. Die Frage, ob es legitim ist, die nächsten Angehörigen über den möglichen Zustand eines Familienmitglieds zu informieren, ist vor diesem Hintergrund zumindest legitim.
Die Erhebung wurde mit 84 Senioren zwischen 61 und 76 Jahren durchgeführt, die Teilnehmer waren allesamt zuvor bereits iPhone-Nutzer.
6 Gedanken zu „iPhone könnte Altersdemenz erkennen und der Familie melden“
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