Wir blicken gerne über den Tellerrand hinweg und dazu gehört natürlich auch Google. Der Suchmaschinenkonzern hielt gestern die Eröffnungskeynote seiner diesjährigen Google I/O ab und zeigte dabei fast nur Neuerungen im Bereich von K.I. Der Grund dafür ist ein Datenleck von vor einigen Wochen, wodurch fast alle Neuerungen von Android 16 durchsickerten. Dazu geben wir aber ebenfalls einen kleinen Überblick.
Android 16: Emotionen statt cleaner Look
Vor über zehn Jahren führte Google für Android das sogenannte Material Design ein: Apps, Schaltflächen etc. übernahmen den Farbton des eingestellten Hintergrundes, kombinierten dies mit mit Tiefeneffekten wie Licht und Schatten und sorgten so für einen einen einheitlichen Look – in der Theorie. Denn es dauerte, bis die App-Entwickler dies übernahmen. Dennoch hatte dieser Ansatz etwas. Mit Material Express 3 in Android 16 will Google aber ein neues Kapitel einschlagen und mit der Gestaltung mehr Emotionen erzeugen:
Android 16 führt mittels Material 3 Express zahlreiche visuelle Neuerungen ein, darunter ein überarbeitetes Quick-Settings-Panel mit größenverstellbaren Kacheln sowie Ein-Klick-Schalter für Internet und Bluetooth. Zu den weiteren Highlights gehören Hintergrund-Unschärfeeffekte in verschiedenen Menüs, dynamischere Animationen beim Verwerfen von Benachrichtigungen sowie ein modernisiertes Design der Statusleiste. Laut eigener Aussage von Google begannen die Arbeiten an den neuen Looks bereits 2022 und man führte über 46 Studien dazu durch. Wir sind ehrlich, uns holt der Ansatz nicht wirklich ab.
Android 16 ist aber auch wieder von iOS inspiriert, so können Apps Live-Aktivitäten anzeigen. Von Samsung hat man die Live-Hintergründe adaptiert und aufgepeppt. Eigene Bilder lassen sich mittels „Magic Portrait“-Funktion analysieren und mit einem Rahmen und Effekten versehen. Abgerundet wird das Ganze durch inkrementelle Verbesserungen bei der Kamera für Bilder, überarbeiteten Widgets und einer Akkuschonfunktion bei der Audiowiedergabe. Interessant dürfte zudem der neue Desktop Modus werden, mit dessen Hilfe (leistungsfähige) Smartphones und Tablets vielseitiger nutzbar werden.
K.I, K.I und nochmals K.I
K.I. ist natürlich auch bei Android 16 ein zentrales Thema, hier soll nun Gemini Nano die alltäglichen Aufgaben der K.I. lokal auf dem Gerät ausführen können – also ohne Internet. Laut Google zählen dazu Zusammenfassungen von Texten, das Korrekturlesen oder die Beschreibung von Bildern. In die Kamera-App wird es zukünftig auch die Funktion Google Gemini Live Camera, was auch als App für iOS angedacht ist. Im Kern handelt es sich hier um die von Apple bekannte Funktion Visual Intelligence. Wenn man zum Beispiel die Kamera auf ein Objekt hält, erkennt die KI es und gibt Auskunft, etwa zu einer Tierart oder – wenn man während einer Reparatur das Tool einsetzt – welche Schraube oder welches Werkzeug man am besten einsetzen sollte
In Googles hauseigenem Browser Chrome wird Gemini ebenfalls Einzug halten. Webseiten sollen analysiert und bei Bedarf zusammengefasst werden können. Öffnet man eine Seite mit einem Kochrezept, kann Gemini den Inhalt auf mögliche Probleme mit einer Diät abklopfen. Gemini kommt auch in Gmail fortan zum Einsatz und soll ähnlich wie Apple Intelligence in Apple Mail Termine aus der Mail heraus vereinbaren und dem Teilnehmer eine Bestätigungsmail zukommen lassen können. Auch die Filterung der Mails nach Kategorien dürfte optimiert werden.
K.I-Abo AI Ultra mit einem Ultrapreis
Alle K.I-Features lassen sich nur als Privatkunde in einem „haushaltsüblichen“ Rahmen nutzen. Wer alle Tools uneingeschränkt und im großen Stil nutzen will, wird von Google ordentlich zur Kasse gebeten. Das Angebot, welches sich primär an Geschäftskunden richtet, nennt sich AI Ultra und kostet pro Monat satten 250 US.Dollar. Immerhin gibt es dazu noch den kostenfreien Zugriff auf YouTube Premium sowie 30 Terabyte Google-Drive-Cloudspeicher.
Android XR auf der Suche noch weiteren Partnern
In knappo zwei Wochen wird Apple visionOS 3 vorstellen, die dritte Iteration seines Betriebssystems für die Vision Pro. Vergangenes Jahr zeigte Google erstmals Android XR, lediglich Samsung zeigte mit „Project Moohan“ einen prototypen, der Android XR als OS nutzt. Im Rahmen der Google I/O zeigte die Firma Xreal mit „Project Aura“ die zweite Brille, die fit für Android XR ist und mit einem Snapdragon von Qualcomm läuft. Darüber hinaus ist wenig bekannt, was Google unter Zugzwang stellt – eigenen Angaben zufolge ist Android XR fertig zur Auslieferung und wartet nur noch auf die passenden Anwendungen und Hardwarehersteller.
2 Gedanken zu „Google I/O 2025: Gemini soll noch besser werden, saftige Abopreise für erweiterte K.I-Features“