Warum bezeichnen wir Touchscreen-Gesten als intuitiv? Sie sind uns angeboren, meint ein Frankfurter Forscher und stößt damit auf geteilte Reaktionen.
Prof. Georg Peez, eigentlich Kunstpädagoge, hat bei Kleinkindern bereits den für Smartphones typischen „Pinzettengriff“ beobachtet – zum Beispiel dann, wenn sie im Essen achtlos herumspielen. Dabei nutzt man den Zeigefinger und den Daumen gleichzeitig. Auf Touchscreens ist es damit möglich, Inhalte zu vergrößern. Auch das Benutzen des Zeigefingers sei für Einjährige ganz normal, wenn sie Neuigkeiten erkunden und Kontakt aufnehmen wollen. Auf Smartphones dient der Zeigefinger häufig zum einfachen Tippen.
„Die beobachteten Bewegungsmuster korrespondieren mit den Grundbewegungen, die wir auf dem Touchscreen ausführen“, teilte Peez in seinem unveröffentlichten Beitrag mit. Deshalb sei es für Kleinkinder auch ohne große Mühe möglich, ein Tablet zu bedienen. Die Handgriffe sind im Gehirn ein Leben lang fest verankert und deshalb ohne Umlernen schnell abrufbar.
Inwiefern sich seine These als korrekt erweißt, bleibt abzuwarten. Möglicherweise spielt auch die Beweglichkeit und die Lage der Finger hier eine entscheidende Rolle. Interessant ist die Vermutung aber auf jeden Fall: Schon der Kinderneurologe Florian Heinen schrieb in einem Gastbeitrag für die FAZ, dass der Zeigefinger die schnellste Verbindung zwischen Information und Hirn sei. Neben den körperlichen Gegebenheiten sicherlich auch ein Grund, warum in vielen unserer Gesten der Zeigefinger beteiligt ist.
[via N24, Bild: George Dolgikh]
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