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Euroscheine Symbolbild

16. Juli 2025

Roman van Genabith

Endgültig abgeschlossen: So endet ein fast zehn Jahre andauernder Steuerstreit für Apple

Damit ist eine lange währende und kostspielige Kontroverse für Apple nun endgültig abgeschlossen: Der iPhone-Konzern überweist die fälligen Milliarden an Irland.

Nach neun Jahren ist einer der größten Steuerrechtsstreite Europas abgeschlossen: Apple hat die umstrittenen 13 Milliarden Euro an Steuernachzahlungen an die irische Regierung überwiesen – samt Zinsen und Erträgen inzwischen auf 14,25 Milliarden Euro angewachsen. Der Betrag stammt aus einem langjährigen Gerichtsverfahren zwischen Apple, Irland und der Europäischen Union und wurde bis zuletzt auf einem Treuhandkonto verwaltet.

Darum ging es im Steuerstreit

Apple hatte seine EU-weiten Umsätze über seinen europäischen Hauptsitz in Irland abgewickelt. Die Republik Irland bot damals einen ohnehin niedrigen Körperschaftssteuersatz von 12,5 Prozent – laut Schätzungen zahlte Apple durch Sondervereinbarungen jedoch effektiv weniger als 2 Prozent. Die EU-Kommission bewertete diese steuerlichen Vorteile 2016 als unrechtmäßige staatliche Beihilfe.

Zwar wurde nicht Apple, sondern die irische Regierung für das unrechtmäßige Verhalten verantwortlich gemacht, doch musste Apple die entgangenen Steuern dennoch nachzahlen. Da sowohl Apple als auch Irland in Berufung gingen, wurde das Geld 2018 in einem Treuhandkonto gesichert, bis ein endgültiges Gerichtsurteil vorlag.

Apple gewann zunächst, doch die EU legte erneut Berufung ein – und obsiegte. Damit wurde die Zahlung endgültig fällig. Die Treuhandmittel waren während der Jahre in niedrig riskante Wertpapiere investiert. Zwischenzeitlich hatte der Fonds fast eine Milliarde Euro an Wert verloren, bis er sich schließlich wieder erholte.

Wie nun offiziell bestätigt wurde, wurde der letzte Teilbetrag am 9. Mai 2025 an den irischen Staat übertragen. Insgesamt gingen so 1,567 Milliarden Euro an Irland über, die letzte Überweisung markierte den Abschluss der sogenannte „Final Transfer“. Das Treuhandkonto wurde am 13. Mai 2025 endgültig geschlossen.

Der Fall gilt als Präzedenzfall für den Umgang der EU mit Steuervermeidungsstrategien internationaler Konzerne und könnte langfristig Auswirkungen auf ähnliche Konstruktionen haben. Apple hat sich bislang nicht öffentlich zum Abschluss geäußert.

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