EU-Flagge - Symbolbild

24. Juni 2024

Roman van Genabith

DMA-Verstoß: EU leitet Wettbewerbsverfahren gegen Apple ein

Die EU leitet ein weiteres Wettbewerbsverfahren gegen Apple ein. Die Kommission sieht den Digital Markets Act durch den iPhone-Hersteller verletzt. Gleich in mehreren Punkten werde geltendes Recht gebrochen und die den Interessen der Verbraucher geschadet. Apple hat nun Zeit, sich zu erklären und zu reagieren.

Die EU hat das sich bereits andeutende Verfahren gegen Apple heute offiziell eingeleitet. Die Kommission sieht es als erwiesen an, dass Apple gegen den Digital Markets Act verstößt und zwar gleich in mehreren Punkten. Die drohenden Strafen können empfindlich sein, doch der weitere Zeitplan ist eher entspannt.

App-Entwickler werden ausgebremst

Es müsse sichergestellt sein, dass Entwickler ihre Dienste auch außerhalb des App Store-Ökosystems anbieten und abrechnen dürfen und zwar ohne Provision an Apple zu zahlen, das sei derzeit nicht der Fall. Entwickler können zwar seit kurzem durch einen Link auf eigene Seiten verweisen, doch nur unter erheblichen Einschränkungen und nicht ohne weiter an Apple zu zahlen.

Kerntechnologiegebühr im Visier

Ebenfalls wird die neu eingeführte sogenannte Core Technology Fee untersucht. Sie tritt an die Stelle der gesenkten App Store-Provision. Die Entwickler zahlen weiter Gebühren an Apple, nur die Verteilung und Abrechnungsmodalität ändert sich, die CTF beträgt 0,5 Euro pro Installation einer App.

App Store-Öffnung wird auch untersucht

Schließlich sieht die Kommission die Art, wie Dritt-App-Shops in iOS genutzt werden können, kritisch. Apple hat diesen Prozess extrem umständlich gestaltet, das könnte ebenfalls gegen den DMA verstoßen.

Apple bleibt Zeit für Reaktion

Apple hat nun Zeit, sich mit den Vorwürfen zu befassen und darauf zu reagieren. Dies kann in Form einer Stellungnahme oder durch faktische Änderungen geschehen. Die finale Entscheidung muss bis März 2025 fallen. Sollte die Kommission bei ihrer Position bleiben, drohen Strafen in Höhe von bis zu 10% des weltweiten jährlichen Umsatzes.

13 Gedanken zu „DMA-Verstoß: EU leitet Wettbewerbsverfahren gegen Apple ein“

    • Ja. Nur weil es andere Probleme auf der Welt gibt, können bei anderen Gesetzen nicht einfach ein Auge zugedrückt werden. Die Welt dreht sich weiter. 10% des weltweiten Umsatzes würde Apple hart treffen!
  1. Apple sollte bei der EU den Deckel endlich drauf machen. Wir kaufen dann die Apple Produkte direkt in den USA. Mich wundert es sowieso, warum Apple Milliarden in Deutschland für das Technologie Zentrum in München investierte.
  2. Warum möchte die EU von Apple bis 10% vom weltweiten Umsatz? Hier geht es um DMA Verstöße in Europa. Unlogisch und ausverschämt.
  3. Ich will keine komplette Öffnung von iOS und ich brauch auch keine alternativen Stores!? Welcher Apple User fordert sowas!?
  4. Die EU macht so weiter bis keine Firma zum schröpfen mehr bleibt . Was passiert denn dann mit den ganzen Milliarden? Werden dann endlich mal unsere Baustellen beendet?

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