Im Apple-Steuerstreit stärkt Irland weiter Apples Rücken. Während die EU-Kommission eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro verlangt, will der irische Finanzminister die Steuern nicht eintreiben. Das Land sei kein Steuereintreiber für die EU.
Seit 2003 bezahlt Apple in Irland einen Steuersatz von gerade einmal einem Prozent. Die EU-Kommission ist der Meinung, dass der Hersteller dies mit Irland abgesprochen habe. Im Gegenzug sollten Arbeitsplätze geschaffen werden. Aufgrund der staatlichen Beihilfe soll Apple eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro plus Zinsen leisten wie die Kommission bereits im Vorjahr beschlossen hat. Doch jetzt stellt sich der irische Finanzminister erneut hinter Apple und möchte die Steuerschulden nicht eintreiben. In einem Interview gegenüber der FAZ sagt der neue Finanzminister Paschal Donohoe, Irland sei schließlich kein Steuereintreiber.
„Wir sind nicht der globale Steuereintreiber für alle anderen“ – Paschal Donohoe, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17.08.2017
Laut Donohoe hat es mit Apple keine Absprache gegeben und weist damit die Vorwürfe einer staatlichen Beihilfe zurück. Die Steuerregeln seien mit europäischem als auch irischem Recht vereinbar, so der Finanzminister. Irland und Apple haben gegen die Entscheidung der EU-Kommission Klage eingereicht, worüber nun das Gericht der Europäischen Union entscheiden muss. Ebenfalls interessant: Eigentlich will gar niemand die Steuern von Apple haben.
7 Gedanken zu „Apple vs. EU: Irland sieht sich nicht als Steuereintreiber“
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