Erinnert ihr euch noch an die PC vs. Mac-Zeiten? Beide Seiten, sowohl Microsoft als auch Apple, waren in dieser Phase die wohl größten Rivalen auf dem Markt. Doch die Verhältnisse haben sich verschoben, die Beziehung ist aufgeweicht – auch, um im Kampf gegen Google standzuhalten.
Man könnte meinen, dass sich die Kalifornier und Redmonder in den letzten Monaten besonnen haben und nun statt auf Konfrontation auf Kooperation aus sind. So kommen die zarten Worte des ehemaligen Chefs und jetzigen Rentners Steve Ballmer überraschend: Apple habe einen „guten Job“ gemacht, um sich zu einem der weltweit größten Unternehmen zu mausern. Noch 1997, als Microsoft selbst in Apple-Aktien investieren musste, um einen Patentstreit beizulegen, ahnte niemand, dass der iPhone-Hersteller heute 257 Milliarden US-Dollar mehr wert sein würde als Microsoft.
Unvergessen die Zeiten, als Ballmer dem iPhone ob des Preises noch ein Nischendasein zu schrieb.
Microsoft lädt iPhone-Nutzer ein.
Bereits zur Keynote des iPad Pro zeichnete sich die Annährung der beiden Unternehmen ab. Viele Zuschauer staunten nicht schlecht, als plötzlich Microsoft auf einer Apple-Keynote das hauseigene Programm Office zeigen durfte. Es scheint ein Sinneswandel zwischen den beiden einstigen Rivalen eingetreten zu sein, der wohl insbesondere an der Strategie von Tim Cook hängen dürfte. Kurz darauf vermutete der CEO nämlich öffentlich, dass die Kunden eine Kooperation mit Microsoft wollen. Angesichts der Android-Macht, die mit den hauseigenen Google-Diensten im Office-Bereich einhergeht, ein cleverer Schritt.
So passt es ins Bild, dass ein Microsoft-Sprecher anlässlich der heutigen Store-Eröffnung auf der 5th Avenue in New York auch iPhone-Nutzer einlädt. Gerne würde man Office auf dem iPhone näher bringen – natürlich aber nicht ohne den Hintergedanken, dass auch Surface und Co interessant sein könnten.
If you bring your iPhone in here, I’d love to show you how to use Office on it,” said Kelly Soligon, senior director of retail stores marketing at Microsoft.
17 Gedanken zu „Apple und Microsoft: Die sanfte Hassliebe 2.0“
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