Die kleinen Bildschriftzeichen, die sich optional in Apples iOS-Tastatur integrieren lassen, hatten wir erst vor kurzem in den News, als eine Erweiterung um 250 Icons angekündigt wurde. Bianca Bosker von Huffington-Post ist es jetzt gelungen, mit einem ehemaligen Apple Designer über den Entwicklungsprozess der Emoji-Icons zu reden.
Willem Van Lancker hat hunderte von Emojis entwickelt. Dem Apple-Designer wird dabei stets freie Hand gelassen. Zwar gibt die Unicode eine einheitliche Vorschrift für alle Hersteller bindend an, was die Symbole darstellen sollen und welche Emotionen vermittelt werden, doch die Firmen können über die Darstellungsweise selber entscheiden. Welche Unterschiede daraus resultieren, lässt sich am Beispiel U+1F48 hervorragend erkennen. U+1F48 soll nichts weiter als eine tanzende Person darstellen. Die Abtönungen zwischen den Icons sind gravierend. Während Apple auf eine Detailreiche setzt, legen andere Hersteller Wert auf Minimalismus.
Der Apple-Designer Van Lancker meint vor diesem Hintergrund sogar, dass teilweise der komplette Sinn des Emotionssymbols verloren gehe. „Es ist wie eine gesprochene Sprache“, betont er gegenüber der Huffington-Post, „Viele Dinge sind Auslegungssache und eine Frage der Interpretation.“
Die minimalen Vorgaben vom Unicode werden oft anders aufgeschnappt. Beim Design-Prozess nahm sich der Designer von Apple, so sagt er, oft ein Vorbild in Japan, wo Emojicons erst bekannt geworden sind. Einige Symbole schafft er sogar in einer beachtlichen Zeit von 30 Minuten. Und das trotz der Detailtiefe und den vorherigen Überlegungen zur Darstellung.
33 Gedanken zu „Apple-Designer im Interview: Emoji-Icons sind Auslegungssache“
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