6. Juli 2016

Philipp Tusch

Digitaler Organspendeausweis in Deutschland weiterhin nicht möglich

Eine digitale Einwilligung zur Organ- und Gewebespende wie in den USA ist in Deutschland weiterhin undenkbar. Eine Sprecherin des BZgA erklärte per Mail:

Im Gegensatz zu den USA wird in Deutschland die Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende nicht zentral registriert. In der Regel wird die eigene
Haltung für oder gegen ein Organ- und Gewebespende auf dem Organspendeausweis dokumentiert, den man stets bei sich tragen sollte.

Organspende_Hand1001

Alternativ sei eine Patientenverfügung möglich. Die am iPhone im Notfallpass angegebene Entscheidung für oder gegen die Spende ist im Falle des Falles auch nicht rechtsverbindlich, teilte uns die Bundeszentrale unlängst mit. Da weder eine Unterschrift des Besitzers vorhanden ist noch eine hundertprozentige Sicherheit vor Manipulationen gewährt werden kann (niemand weiß, wie lange der Besitzer bereits ein Passcode aktiviert hat).

Ob man in Deutschland einen Prozess schaffen will, der eine digitale Einwilligung erlaubt, wollte das BZgA nicht beantworten.

Sollte […] kein entsprechendes Dokument aufgefunden werden, werden die Angehörigen nach dem Willen der oder des Verstorbenen befragt.

Hier kann die digitale Angabe den Angehörigen aber ein guter Rat sein.

Um auf Nummer sicher zu gehen, könnt ihr euch den Organspendeausweis hier ausdrucken und ausfüllen.

21 Gedanken zu „Digitaler Organspendeausweis in Deutschland weiterhin nicht möglich“

  1. Was sind das denn bitte für Argumentationen ? Ich kann Digital auch signieren…Einen „normalen“ Organspendeausweis kann man ebenfalls fälschen. Verstehe das nicht zu ganz *facepalm* Oder kann mich jemand aufklären ?
  2. Ich bin ein Freund des digitalen Fortschritts, jedoch sollte so etwas persönliches wie ein Organspender Ausweis nicht digital manipuliert werden können, und das ist nur zu empfehlen 100% auszuschließen, solange er analog bleibt
  3. Es muss ja nicht zwangsmäßig ein rechtsgültiges Urteil sein, aber es kann ja zumindest eine Überlegung für die Angehörigen sein. Das ist die Bürokratie Deutschlands..
  4. Diesen „Pappkarton“ kann auch jeder fälschen…. Es wäre prima, wenn dieser auch in den neuen Peronalausweis integriert werden könnte, durch entsprechende Programmierung.
    • Die Idee finde ich auch gut- der Datenschutzbeauftrage würde Dir aber was anderes erzählen. In Deutschland geht Datenschutz über alles- das ist oft sinnvoll, manchmal aber auch Humbug oder sogar schädlich.
      • Tobias, meine Daten gehören -stets und immer!-: MIR. Was daran, bitteschön, könntest Du als Humbug oder sogar schädlich empfinden? … … …
      • Ich finde es bedenklich, dass Menschen wegen jedem Detail so auf ihre Daten achten. Wenn du darauf achtest, dass ja niemand weiß, dass du Organspender bist, dann kannst du auch das Internet abmelden, weil da hinterlässt du ohne er zu wissen sicher sensitivere Spuren.
      • SEHR richtig, da bin jetzt ich ABSOLUT Deiner Meinung ! So Leute sind in meinen Augen nur „Schmarotzer“/“Parasiten“ ! ???
  5. Das mit dem Eintrag in den Perso finde ich gut ! Oder, wie es auch anderswo gehandhabt wird: die „Widerspruchslösung‘. Wer nicht ausdrücklich erklärt, keine Organe spenden zu wollen, gilt automatisch als Spender . Wir haben x Register in D, da kommt es auf eines mehr für die „Nicht-Spender“ auch nicht mehr an.
  6. Wie wäre es wenn es in Deutschland einfach auch zentral gespeichert würde. So bräuchte man den Organspende Ausweis nicht mit sich führen und der Eintrag im Notfallpass wäre dann lediglich nur ein Hinweis.

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