3. Februar 2015

Michael Kammler

Blindtest: iPhone behauptet sich gegen den Pono HD-Audioplayer

Der Pono-Musikplayer von Neil Young wurde im Vorab als iPod Killer in Toblerone-Form bezeichnet und sollte die Messlatte der Musik-Qualität auf portablen Playern weit empor heben. Auf Kickstarter legte der Pono-Player einen Raketenstart hin, so dass er alsbald für knapp 400 US-Dollar in den Handel kam. Die Musik-Stücke für den Player, die aus einem separaten Download-Shop geladen werden können, sollen eine Klangqualität von bis zu 192kHz/24-bit aufweisen. Grund genug für den Buchautor und US-Journalist David Pogue einen Blindtest gemeinsam mit Musikexperten einzuberufen. Hierbei trat der Pono-Musikplayer gegen das Apple iPhone an.

Pono Player

Der Pono Player und auch das iPhone wurden jeweils mit einem Schalter verbunden. Die Probanden konnten mittels der Schalter wahllos zwischen den beiden Geräten hin und her wechseln, ohne zu wissen von welchem Gerät die Musik gerade stammt. Der Pono-Player wurde dabei mit Musik aus dem hauseigenen Download-Store bespielt, das iPhone griff auf iTunes Songs zurück. Am Ende des Tests sollten die Kandidaten den Unterschied der Sound-Qualität in Prozenten festhalten. Dabei schwankten die Angaben zwischen mageren 10 und 20 Prozent.

Von einem großen Unterschied war also nichts zu hören. Insgesamt wurde das iPhone übrigens stets als bessere Audioquelle genannt, was den Pono-Machern wohl ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen dürfte. Das Video zum Test findet ihr unten eingebettet. Einen weiteren Erfahrungsbericht liefert auch das Team von ArsTechnica. Der Experte Sam Machkovech hielt im Fazit fest, dass man kaum Unterschiede zwischen 192kHz/24-bit FLAC-Audio-Dateien und High-Quality MP3-Dateien heraus hören kann.

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16 Gedanken zu „Blindtest: iPhone behauptet sich gegen den Pono HD-Audioplayer“

  1. 400€ für ein Stück Plastik, das gegenüber eines Handys keine bessere Klangqualität zeigt und dazu noch absolut inportabel ist … Das nenn ich Abzocke. Da ist der 180€ iPod nano ja günstig gegen.
  2. Verstehe nicht, wo der Bedarf an solch einem Player generiert wird? Echte Highend Hififans nehmen eh den Plattenspieler mit einer 2Tonnen schweren Schwungscheibe und die Anderen brauchen einen Pono nicht zusätzlich. Oder verstehe ich was nicht?????
  3. Ist schon wichtig, dass es Alternativen gibt. Auch Alternativen mit besserer Audio Auflösung. Es sind halt nicht alle Menschen gleich was die Bedürfnisse betrifft.
  4. Ich finde schon, das dieser Test eigentlich nix aussagt. Dazu hätte man nämlich Songs mit höherer Auflösung (320 kbit) oder Lossless Dateien nehmen müssen. Dazu noch identische Songs auf beiden Audioquellen. Denn es sollte doch, so habe ich es verstanden, die Qualität der Player bewertet werden, und nicht die Audiofiles des entsprechenden Stores. Dabei wird nämlich auch das Testergebnis verfälscht. Und was die Musikexperten angeht? Naja, würde mich mal interessieren, Umwelten Personenkreis es sich handelt. Heute darf sich ja jeder Experte nennen, der das Wort auch schreiben kann. Vielleicht wäre ein Test der Frequenzfülle am Rechner zur Gegenüberstellung der Testergebnisse noch ganz interessant gewesen. Aber letztendlich entscheidet sowieso das Ohr des Käufers.
      • Identische Songs schon, aber aus unterschiedlichen Stores mit unterschiedlichen Kompressionsverfahren. Also doch schon ein wenig „unaussagekräftig“. Die Wahl der unterschiedlichen Kopfhörer ist der zweite Punkt. Jeder der da sitzt benutzt andere Kopfhörer. Bei einem solchen Test dürfte es für alle Tester nur einen Kopfhörer aus dem HighEnd Segment sein. Gerade InEar Systeme sind stark Basslastig, so das dass Klangbild verfälscht wird. Für mich ist der ganze Test daher nur mit Skepsis zu genießen.
  5. Das Urteil über Audioqualität ist leider auch immer subjektiv und oft auch Gegenstand leidenschaftlicher Glaubenskriege. Tatsache ist, dass die Kette von der Aufführung, Aufnahme, Bearbeitung, Kompression, Wiedergabegeräte, evtl. Raumakustik, Ohren und objektive sowie subjektive Eigenschaften des Hörers sehr viele potentielle Schwachstellen aufweist. Ob Neil Youngs Musik, die ich persönlich sehr schätze (>10 CDs), geeignet ist, die Unterschiede zweier Player herauszufinden, bezweifel ich sehr. In keinem der Testberichte wurde klassische Musik erwähnt, die ich für geeigneter halte. Aber was nützt das dem, der sowieso keine Klassik hört. Ich habe alle meine CDs im Flac-Format (EAC) gesichert und mit Lame in sehr guter Qualität in MP3 konvertiert. Unterwegs und nebenbei reicht mir MP3 und wenn ich maximale Qualität genießen will, greife ich zu Lame oder einer CD. Selbst wenn die Qualtät nicht besser sein sollte, habe ich dann das Möglichste getan und fühle mich gut. Noch eine Anmerkung zum Speicher des Pono: Bei Speicherung der Musik im Flac- Format ergeben sich keine Vorteile mehr im Vergleich zu MP3-Dateien auf einem iOS-Gerät mit 64 oder gar 128 GB. Die übrigen Vorzüge dieser Hardware sind ja hinlänglich bekannt!
  6. Ich verlasse mich grundsätzlich nicht auf andere, sondern mache mir immer mein eigenes Bild. Und auch hier würde ich immer meinen eigenen Ohren mehr Vertrauen, als den Ansichten oder Eindrücken, die andere haben. Wenn man solche Tests nicht wirklich anständig und gewissenhaft durchführt, die man dann ja auch in die Öffentlichkeit bringt, kann man einer guten Idee oder einer guten Sache durchaus auch schaden. Also ich wäre immer vorsichtig hierbei.
  7. Pono in der Tat eine ungeschickte, missverständliche Namensgebung und viel zu teuer. Da lobe ich mir doch mein iPhone mit viel mehr Funktionen…

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