Die Nachricht, Apple arbeite an einer Methode, Herzinfarkte durch spezielle iWatch-Sensoren vorauszusagen, verbreitete sich wie ein Lauffeuer durchs Netz. Dabei ist das Wunschdenken vermutlich größer als die Realität.
Aber von vorne: Die SFGate berichtete davon, dass Apple den bereits 2011 engagierten Klangtüftler Tomlinson Holman in das iWatch-Team verlegt hat. Dort soll er an Sensoren arbeiten, die Herzinfarkte richtig voraussagen. Die angeblich sehr empfindlichen Detektoren sollen am Klang des Blutes Unterschiede in den Verwirbelungen erkennen und bei Gefahr warnen: Vorsicht, hier droht eine Herzattacke.
Auch wenn Apple 150 Milliarden Dollar Barvermögen besitzt – so etwas kann ein solcher Sensor definitiv nicht voraussagen. Das weiß auch der Mediziner Larry Husten, der für Forbes tätig ist. Kardiologen forschen schon seit Jahrzehnten auf dem Gebiet und konnten bisher keine gesicherten Methoden ausfindig machen, die einen Herzinfarkt auch nur ansatzweise richtig erahnen könnten. Das Problem dabei: Die Ursachen sind stets unterschiedlicher Natur.
In den meisten Fällen wird das Absterben von Teilen des Herzmuskels durch Durchblutungsstörungen hervorgerufen. Kommt es etwa zu einem Einriss der Gefäßinnenwand, wird dort die Blutgerinnung aktiviert, das Gefäß verstopft. Dieser Verschluss hat jedoch nichts mit dem Blutfluss im Handgelenk zu tun, dort wo laut den Gerüchten der Sensor platziert werden soll. Die Wirbelungen im Blut können zudem auch durch zahlreiche andere Faktoren beeinflusst werden. Ein 100 prozentige Vorhersage sei daher nicht möglich.
Auch Eric Topol, einer der bekanntesten Herzspezialisten in Amerika hält nichts von den scheinbar willkürlichen Spekulationen und twittert: „We'd all like to get this done, but this method unlikely“.
Also, bitte: Das Gerücht legen wir ersteinmal zur Seite – egal wie sehr man sich eine solche Funktion herbeisehnt. Die iWatch wird durch andere Sachen bestechen.
10 Gedanken zu „Wunschdenken statt Realität: iWatch-Sensoren gegen Herzinfarkte“
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