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20. Dezember 2025

Patrick Bergmann

Bund beschließt Digitalpakt 2.0: Fünf Milliarden Euro für digitales Lernen sollen bis 2030 investiert werden

Skandinavische Länder wie Finnland und Schweden kehren in der Schulbildung vom iPad wieder zurück zu Stift und Papier, während hierzulande der Overhead-Projektor noch immer die Speerspitze der digitalen Ausstattung darstellt. Bund und Länder wollen hier aber aufholen und legen den Digitalpakt neu auf. Die Finanzierung erfolgt jeweils zur Hälfte durch Bund und Länder, wobei der Bund seinen Anteil überwiegend aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität beisteuert.

Digitalpakt 2.0 angekündigt

Der neue Digitalpakt, beschlossen auf der Bildungsministerkonferenz in Berlin, knüpft an das Vorgängerprogramm an, das zwischen 2019 und 2024 lief. Ziel bleibt es, die technische Ausstattung der Schulen zu verbessern und digitale Lehr- und Lernformen dauerhaft im Schulalltag zu verankern. Neu ist vor allem der organisatorische Rahmen: Die Umsetzung soll künftig einfacher, schneller und deutlich weniger bürokratisch erfolgen. Gerade das Ausschreibungsprozedere war unfassbar rückständig, teilweise mussten Lehrkräfte in ihrer Freizeit einen Digitalisierungsplan für ihre Schule entwerfen.

Fokus auf Infrastruktur, Support und Unterrichtsentwicklung

Mit dem Digitalpakt 2.0 verfolgen Bund und Länder einen umfassenderen Ansatz. Gefördert werden nicht nur digitale Endgeräte, Netzwerke und Lernplattformen, sondern auch Wartung, technischer Support sowie moderne digitale Lernumgebungen. Schulen sollen dadurch langfristig arbeitsfähig bleiben und digitale Technik verlässlich im Unterricht einsetzen können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Qualifizierung von Lehrkräften. Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Digitales Lehren und Lernen sollen Fortbildungsangebote ausgebaut und durch praxisnahe Forschung begleitet werden. Dafür sind bis zu 250 Millionen Euro vorgesehen. Mehrere Forschungsverbünde sowie eine zentrale Transferstelle sollen dafür sorgen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in den Schulalltag einfließen.

Weniger Bürokratie, mehr Tempo

Ein zentrales Versprechen des neuen Programms ist der Abbau von Verwaltungsaufwand. Kommunale Schulträger sollen künftig pauschale Mittelzuweisungen erhalten, um Maßnahmen schneller planen und umsetzen zu können. Zudem werden erstmals länderübergreifende Projekte gezielt gefördert: Mehrere Bundesländer können gemeinsam Vorhaben realisieren und dafür auf einen zentralen Fördertopf zugreifen. Mit dem Digitalpakt 2.0 bauen Bund und Länder auf den Ergebnissen des ersten Digitalpakts auf. Dieser erreichte nahezu alle Schulen in Deutschland und ermöglichte unter anderem den flächendeckenden Ausbau von WLAN, die Modernisierung schulischer Netzwerke sowie die Anschaffung digitaler Endgeräte.

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