Apple ist zwar mit eigenen KI-Produkten ziemlich hinten dran, das hindert das Unternehmen aber offenbar nicht daran, bestehende KI-Tools für die eigene Arbeit zu nutzen. So soll die eigene Chipentwicklung offenbar deutlich vom Einsatz großer Sprachmodelle profitieren.
Apples Chipchef Johny Srouji hat bei einer Veranstaltung in Belgien erstmals öffentlich bestätigt, dass Apple generative KI einsetzt, um den Entwicklungsprozess seiner eigenen Chips effizienter zu gestalten. Laut einem Bericht von Reuters, der sich auf eine Aufzeichnung der Rede stützt, sieht Apple in KI-gestützten Tools ein großes Potenzial, um mehr Designarbeit in kürzerer Zeit zu leisten.
Apple beschleunigt seine Chipentwicklung durch KI-Tools
Srouji sprach auf einer Veranstaltung des Interuniversity Microelectronics Centre (imec), wo er mit einem Preis ausgezeichnet wurde. In seiner Rede betonte der Senior Vice President für Hardwaretechnologien, dass KI eine enorme Produktivitätssteigerung ermöglichen könne. Ziel sei es, die zunehmend komplexen Anforderungen an moderne Chips mit Unterstützung von KI-basierten Tools zu bewältigen.
Apple setzt bereits seit Jahren auf sogenannte EDA-Plattformen (Electronic Design Automation) von Branchenführern wie Cadence und Synopsys. Diese Anbieter arbeiten aktuell daran, generative KI-Funktionen in ihre Systeme zu integrieren, um manuelle Aufgaben bei Layout und Verifikation zu automatisieren. „EDA-Firmen sind entscheidend für die Bewältigung unserer Designkomplexität“, so Srouji.
Apple Silicon-Einführung war riskant
Neben dem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gewährte Srouji auch einen seltenen Blick hinter die Kulissen der Apple-Silicon-Initiative. Der Übergang von Intel-Prozessoren auf die hauseigenen ARM-basierten Chips im Jahr 2020 sei ein „riesiges Wagnis“ gewesen – ohne Plan B. „Es gab keinen Notfallplan, keinen Plan zur Aufteilung des Lineups. Wir sind voll ins Risiko gegangen, inklusive eines monumentalen Softwareaufwands“, sagte Srouji.
Apples ARM-basierte Chips der A- und M-Serie gelten trotz einiger schmerzlicher personeller Verluste noch immer als Messlatte für Mobilprozessoren.