Safari mit KI-Suche: Dieser Plan könnte Google kitzeln

Unter den KI-Königen wie OpenAI und inzwischen auch Google und Meta ist Apple bislang wenig gefürchtet. Das könnte sich ändern, würde Apple eine wirkungsvolle KI-Suche in Safari integrieren. Genau hieran soll der iPhone-Konzern im Hintergrund arbeiten.
Apple erwägt offenbar eine grundlegende Neuausrichtung seines Safari-Browsers, um KI-basierte Suchdienste direkt zu integrieren. Das berichtet Mark Gurman von Bloomberg unter Berufung auf Aussagen von Apples Service-Chef Eddy Cue, die dieser im Rahmen des laufenden Kartellverfahrens gegen Google vor dem US-Justizministerium gemacht hat.
Apple plant für Zeiten nach dem Such-Deal mit Google
Der Rechtsstreit dreht sich um den 20-Milliarden-Dollar-Deal zwischen Apple und Google, der Google zur Standard-Suchmaschine auf Apple-Geräten macht. Cue erklärte nun, Apple beschäftige sich aktiv mit der Möglichkeit, Safari stärker auf KI-Suche auszurichten. In der Zukunft wird diese für Jahrzehnten bestehende Partnerschaft womöglich nicht mehr existieren, das könnte die Google zufließenden Suchanfragen von Apple-Geräten im Besitz von zahlungskräftigen Kunden perspektivisch erheblich einschränken – und eine weitere Entwicklung würde diesen Effekt wohl noch verstärken.
Rückgang bei Safari-Suchanfragen
Erstmals verzeichnete Apple in Safari im April 2025 einen Rückgang der Suchanfragen – laut Cue ein klares Zeichen dafür, dass Nutzer zunehmend auf KI-Angebote wie ChatGPT, Perplexity oder Claude ausweichen. Diese könnten seiner Einschätzung nach klassische Suchmaschinen langfristig ablösen. Apple müsse deshalb entsprechende Dienste künftig in Safari integrieren. Erste Gespräche mit Perplexity habe es bereits gegeben.
Laut Cue sollen KI-Dienste zwar nicht als Standard eingestellt werden, aber künftig in der Auswahlliste verfügbar sein. Die Technologie sei noch nicht ausgereift, werde sich aber schnell weiterentwickeln. „KI ist ein technologischer Wandel, der neue Wettbewerber auf den Plan ruft“, sagte Cue. „Die Entwicklung wird kommen – es gibt genügend Kapital und starke Player im Markt.“
Google als Standardsuchmaschine bleibt vorerst
Trotz aller Überlegungen betonte Cue, dass Google zunächst Standard in Safari bleiben solle. Die Einnahmen aus dem Suchdeal seien für Apple bedeutend – er selbst habe „schlaflose Nächte“ bei der Vorstellung, dass diese Einnahmequelle wegbrechen könnte. Im Rahmen der Kooperation ist inzwischen auch Google Lens in Apples „Visual Intelligence“-System integriert.
Die Aussagen zeigen: Apple bereitet sich darauf vor, Safari zukunftsfähig im Zeitalter generativer KI zu machen – und rückt damit auch von der bisherigen Abhängigkeit von Google als alleinigem Suchpartner ab.
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