1. April 2015

Michael Kammler

Neue Untersuchungen: Facebook trackt ausnahmslos jeden User

Aktuelle Untersuchungen der Freien Universität Brüssel und der Katholischen Uni Löwen haben ergeben, dass Facebook nahezu jeden User ausnahmslos trackt. Betroffen sind dabei nicht nur aktuelle Nutzer, sondern auch ehemalige Nutzer sowie Nichtmitglieder und auch diejenigen, die explizit die Verfolgung deaktiviert haben.

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Facebook wurde schon immer als ziemlich Daten-hungrig eingestuft. Das bestätigt auch die aktuellste Studie, die zudem bei Datenschützern Bauchschmerzen herbeiführt. Um Facebooks Datenkrake zu entkommen, hilft den Experten zufolge nicht einmal mehr ein sogenannter Opt-out, schließlich werden auch Nicht-User im Netz verfolgt. Auftraggeber der neuen Studie ist die belgische Datenschutzkommission. Die Forscher fanden heraus, dass immer dann Cookies von Facebook gespeichert werden, wenn der Nutzer eine Seite öffnet, die mit facebook.com verknüpft ist. Hierbei braucht eine Website lediglich die Social Plugins, wie den Like-Button oder die Kommentarbox zu verwenden. Ebenfalls mit erwähnt wurde das Facebook-Login-Fenster, welches einige Seiten stets benutzen. Insgesamt halten die Forscher fest, dass mehr als 13 Millionen Websites auf die Social Plugins setzen.

Erschreckend ist auch, dass Facebook Nutzer trackt, die keinen Account haben und bisher auch nie etwas mit dem Zuckerberg-Netzwerk im Schilde führten. Hierbei kümmert sich das Cookie mit der Bezeichnung „Datr“. Wie die Forscher beschreiben, beherbergt das Cookie eine eindeutige Nutzerkennung in Form der mitgespeicherten ID. Die Gültigkeit des gespeicherten Cookies und den gesammelten Daten beträgt stolze zwei Jahre. Ist das Cookie einmal gesetzt, speichert es Webseitenbesuche, die aktuelle Browserversion sowie das genutzte Betriebssystem mit und übersendet die Daten.

Facebook beschreibt in seinen Datenschutzregeln einen Opt-out, der ein Tracking in Zukunft vermeiden soll. Den Forschern zufolge hat dieser Opt-out jedoch keinen großartigen Nutzen. So könne die Datennutzung über die European Digital Advertising Alliance Seite zwar abgeschaltet werden, das Cookie wird jedoch dennoch weiterhin gesetzt. „Facebook speichert genau die gleichen Informationen über Besuche externer Seiten mit Social Plugins wie zuvor“, heißt es wortwörtlich in dem Bericht. Es wird lediglich durch diese Option versprochen, nicht mehr, wie bei den zustimmenden Nutzern, die gewonnen Daten für personenbezogene Werbung zu benutzen.

Bild: Gil C / Shutterstock.com

28 Gedanken zu „Neue Untersuchungen: Facebook trackt ausnahmslos jeden User“

  1. Jetzt komm ich durcheinander. Heut ist der 1. April, aber das PDF ist vom 31. März. Ist die Studie echt (würd mich nicht wundern) oder ist die Fake?
      • Gut, dann kommentier‘ die Lösung bitte unter den Kommentar. :) Ich konnte unter /System/Library/Cookies keine einzelnen Dateien finden, nur 4 oder 5 andere Dateien.
    • Ich hab da eine bessere Lösung. Bei „Adblock für Safari“ kann man sich ja etwas in eine eigene Blockliste schreiben, da einfach die Einträge *.facebook.* ; *.google.* ; *.twitter.* ; *.amazon.* ; *.youtube.* ; *.instagram.* ; *.yahoo.* Und schon hat man keine cookies und keine Werbung. Außerdem laden die Seiten alle viel schneller ;) Trotz der Blockliste kann man aber die Seiten die geblockt wurden besuchen und (fast) ohne Einschränkungen benutzen.
  2. Das ist der Grund, dass ich seit Langem kein Gesichtsbuch-Produkt (auch nicht whatsapp oder instagram, usw. nutze), da ich – wie google im übrigen auch – nicht erlaube, mit meinen Daten (wenn auch angeblich anonym) ohne meine Einwilligung Geld zu verdienen. Durch Daten- und Telefonieflats ist es auch im Freundes- und Bekanntenpreis akzeptiert. Es ist auch angenehmer, mit den Menschen tu sprechen…
  3. Wie naiv manche Menschen sind, die wirklich glauben, das es sich dabei um einen Aprilscherz handelt. Schützt euch und meidet solche Dienste!
  4. Kann eich nur ans Herz legen GHOSTERY in eure Browser zu laden. Opera, Firefox, Safari … Ghostery ist in der Lage die Buttons zu unterdrücken.
  5. Da warnen die (Bundes-)Datenschützer ganznzunrecht vor diesem Datenkraken und dann präsentiert die Bundesregierung ganz stolz ihren neuen Facebookauftritt. Der Zuckkerberg muss doch in Kalifornien so laut gelacht haben, dass es im Kanzlerbungalow zu hören war. Der wird doch keine Vorschriftne oder Ermahnungen mehr ernst nehmen. Auf Hilfe unserer gewählten Volksvertreter können wir auch nicht bauen, also bleibt was?
  6. Ich empfehle die kostenlose (!) „disconnect.me“-Browsererweiterung – ich meine nicht das Programm! Zu finden auf disconnect.me
  7. Was regt Ihr Euch auf. Solange, wie die Leute genauso reagieren, wie Ihr alle, tut sich da hat nichts. Ihr lamentiert hier rum und sucht nach Tricks, aber Ihr habt da alle einen Account und nicht einer von Euch hat den Mumm, da auszusteigen. Selbst schuld. Der Mark lacht sich über Euch tot.

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