Der blaue Haken ist illegal: Twitters käufliche Verifizierung fördert Fake-News

Der blaue Haken bei Twitter ist illegal, jedenfalls in seiner jetzigen Form. Er befeuere Desinformation und Täuschungen von Millionen Nutzern, damit ist das Abo, das den blauen Haken gegen Geld umfasst, ein Verstoß gegen EU-Recht.

Twitter verstößt mit seinem Premium-Abo gegen das EU-Recht: Konkret kollidiert das Angebot mit dem Digital Services Act der EU, das berichtet die Financial Times. Die EU hat das Angebot von Twitter, das heute X genannt wird, seit zwei Jahren geprüft.

Der blaue Haken ist irreführend

Ein kurzer historischer Abriss: Der blaue Haken bei Twitter wurde ursprünglich eingeführt, um Accounts von Personen des öffentlichen Lebens wie Politikern, Prominenten oder Funktionsträgern sowie Firmen und Organisationen zu kennzeichnen. Um ihn zu erhalten, mussten Personen oder Akteure in einem Verifizierungsverfahren ihre Identität und Relevanz belegen, teilweise wurde der blaue Haken von Twitter auch proaktiv zugeteilt.

Das Verifizierungsverfahren war schon damals nicht ideal, es war etwa für den deutschen Markt nicht optimal angepasst und somit teils nicht praktikabel, aber es war ein profunder Ansatz und Nutzer konnten sich sicher sein, wer hinter einem Account steckte.

Der Verkauf von Twitter änderte alles

Als Elon Musk Twitter für 44 Milliarden Dollar kaufte, musste Geld in die Kassen und alsbald begann die Einführung allerlei wenig seriöser Angebote. Den blauen Haken und einige Bonus-Features gab es nun im Abo, das geht aber nicht, sagt die EU.

Eine solche Kennzeichnung sei irreführend und trage dazu bei, Millionen Nutzer über die Identität von Accounts zu täuschen und so der Verbreitung von Falschinformationen Vorschub zu leisten.

Twitter kann Rechtsmittel einlegen, sollten die jedoch nicht erfolgreich sein, droht eine Strafe in Höhe von bis zu 6% des weltweiten jährlichen Umsatzes.