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17. Juli 2025

Roman van Genabith

Privatsphäre: Gen Z lässt Freunde eigenen Standort sorglos per Wo ist tracken, ihr auch?

Wie Menschen digitale Dienste nutzen, hat maßgeblich mit dem Alter der Nutzer zu tun. Ein bemerkenswerter Trend lässt sich so etwa bei Angehörigen der sogenannten Generation Z ausmachen. Diese teilt immer öfter den eigenen Standort mit zahlreichen Freunden über Apples Wo ist-Netzwerk. Lasst ihr euren Bekanntenkreis auch euren Aufenthaltsort verfolgen?

Ein aktueller Bericht beleuchtet ein bemerkenswertes digitales Verhalten der Generation Z: Viele junge Menschen nutzen Apples „Wo ist?“ und ähnliche Dienste, um ihren Standort dauerhaft mit einer Vielzahl von Freunden zu teilen. Für sie ist dies längst kein außergewöhnlicher Schritt mehr – sondern ein selbstverständlicher Teil ihres sozialen Alltags.

Laut einer CivicScience-Studie aus dem Frühjahr teilen rund 40 % der Gen-Z-Erwachsenen ihren Standort mit drei oder mehr Personen. Ein neuer Bericht des US-Portals SFGate erlaubt noch umfassendere Einblicke: Demnach ist es nicht ungewöhnlich, dass Gen-Z-Nutzer ihre Position mit über einem Dutzend oder sogar mehreren Dutzend Menschen teilen.

Privatsphäre, was ist das?

„Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich damit angefangen habe – irgendwann habe ich einfach angefangen, meinen Standort mit all meinen Freunden über ‚Wo ist?‘ zu teilen“, sagt eine 19-Jährige. „Heute können 25 Personen jederzeit sehen, wo ich bin – oder zumindest, wo sich mein iPhone befindet.“ Auch eine Studentin der Boston University berichtet, dass sie ihren Standort dauerhaft mit 29 Kontakten teilt.

Manche Nutzer der Snap Map teilen ihren Standort sogar mit über 100 Personen. Während dies auf den ersten Blick eine massive Einschränkung der Privatsphäre zu sein scheint, sehen viele junge Menschen darin eher einen praktischen Komfort – etwa um spontane Treffen zu erleichtern oder sich in Gruppen sicherer zu fühlen. „Ich würde ja sowieso sagen, wo ich bin – das spart einfach eine Nachricht“, meint eine Nutzerin.

Unerfreuliche Einsichten gibt’s inklusive

Allerdings kann die permanente Standortfreigabe auch zu unangenehmen Erlebnissen führen. Ein Teilnehmer beschreibt etwa die Situation, dass er auf der Karte sehen konnte, wie Freunde ohne ihn gemeinsam Mittag essen waren.

Ein technisches Detail könnte dabei unbeabsichtigt zu dauerhaftem Teilen führen: Die „Wo ist?“-App bietet drei Optionen für die Dauer der Freigabe – eine Stunde, bis zum Tagesende oder unbegrenzt. Wer seinen Standort nach einem Abend kurzfristig freigibt, entscheidet sich aus praktischen Gründen häufig für die unbegrenzte Option – und vergisst später, sie zu deaktivieren.

Trotzdem zeigt der Trend: Für viele der zwischen 1997 und 2012 Geborenen gehört das dauerhafte Teilen des Standorts zum sozialen Miteinander, während ältere Generationen nur staunen, wie locker hier mit der eigenen Privatsphäre umgegangen wird.

Teilt ihr auch euren Standort per Wo ist mit Freunden? Schreibt es in die Kommentare.

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