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Fortnite soll wieder in den App Store: Epic legt Berufung ein

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Epic Games legt wie erwartet Berufung im Prozess gegen Apple ein. Für den Publisher geht es um viel: Nicht nur bleibt Fortnite weiter im App Store verbannt, auch die Entwicklerkonten des Unternehmens können weiterhin gesperrt bleiben. Damit ist Epic faktisch weitgehend aus dem ertragreichen Apple-Universum ausgeschlossen.

Epic Games legt Berufung gegen das am Freitag gefallene Urteil im Prozess gegen Apple ein. Diesen Schritt hatte das Unternehmen bereits angekündigt. Für Epic ist der Prozess nämlich nicht gut ausgegangen: Die zuständige US-Bundesrichterin sah es nicht als nötig an, Apple dazu zu verpflichten, Epics erfolgreichsten Titel Fortnite wieder in den App Store aufzunehmen. Darüber hinaus erlegte sie Epic auch eine beträchtliche Schadenersatzzahlung aufgrund entgangener Einnahmen auf, Apfelpage.de berichtete. Epic hatte daraufhin umgehend von einem schlechten Tag für Entwickler gesprochen und Berufung angekündigt, tatsächlich aber war der vergangene Freitag eher ein guter Tag für alle Entwickler, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet haben.

Richtiger hätte es wohl heißen müssen: Das Urteil kannte viele Gewinner. Der Endkunde war ein Gewinner dieses Urteils, die Entwicklergemeinde war ein großer Gewinner des Urteils, zu den Verlierern zählte neben Apple allerdings vor allem Epic.

Die Ironie des Verfahrens

Epic war angetreten, sein Geschäftsmodell zu schützen, das unter anderem darauf basiert, Umsätze im zahlungsfreudigen Apple-Universum zu generieren. Epic bietet Multi-Plattform-Titel an und erlöst auf vielen anderen Plattformen Geld mit seinen diversen Titeln, sodass es nicht zu Grunde geht, wenn ihm aus dem iOS- und Mac-Kosmos kein Geld mehr zufließt, aber Apple-Kunden geben bekanntlich besonders freigebig Geld für Gaming aus. Unter diesem Gesichtspunkt ist es für Epic eine Top-Priorität, wieder Apple-Kunden begrüßen zu dürfen. Die Aussichten, auf gerichtlichem Weg hier weiterzukommen, sind allerdings als eher gering zu bewerten. Die Richterin stellte bereits fest, dass Apples AGB nicht grundsätzlich unrechtmäßig waren und es ist zunächst wenig wahrscheinlich, dass eine andere Instanz hier zu einem anderen Ergebnis kommt. Andererseits hat Epic – bis auf die Prozesskosten – auch wenig zu verlieren: Man könnte alternativ Fortnite und die übrigen Titel so umbauen, dass sie mit der neuen Anordnung übereinstimmen, die es Entwicklern grundsätzlich freistellt, Zahlungen außerhalb des App Stores entgegenzunehmen. Ob diese allerdings im Dezember wie geplant in Kraft tritt, hängt auch davon ab, ob Apple seinerseits in Berufung geht. Vor diesem Hintergrund ist eine Berufung Epics für den Moment der folgerichtige Schritt.
Für Epic mag sich eine etwas bittere Ironie in Bezug auf dieses Verfahren einstellen: Auch wenn es dem Unternehmen von Anfang an um eigene geschäftliche Interessen ging, hat man doch keine Gelegenheit ausgelassen, zu betonen, man führe hier einen Kampf für mehr Freiheit im App Store stellvertretend für alle kleineren Entwickler und Studios.
Diesen Kampf hat man tatsächlich gewinnen können – nur nicht für sich selbst.

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Roman van Genabith
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2 Kommentare zu dem Artikel "Fortnite soll wieder in den App Store: Epic legt Berufung ein"

  1. ohne Punkt und Komma 13. September 2021 um 12:59 Uhr ·
    Epic ist schon an Erbärmlichkeit kaum zu übertreffen. Jammern über Apple diese zweigen zu viel ab und ziehen selbst so vielen Kindern das Geld aus denn Taschen. 🤮
    iLike 17
  2. MitchG 13. September 2021 um 12:59 Uhr ·
    Epicgames, was für Wohltäter! Erst unter der Flagge für Freiheit im Apple Store kämpfen, dieses Ziel auch erreichen und jetzt doof aus der Wäsche schauen, weil man selber auf der Strecke geblieben ist.„Diesen Kampf hat man tatsächlich gewinnen können – nur nicht für sich selbst“. – Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein…
    iLike 10

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