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Calendar 2: Mac-App wollte Kryptogeld schürfen

macOS High Sierra

Apples App Store Team ist auf eine App aufmerksam geworden, die die Prozessorleistung des Macs nutzen wollte, um Kryptogeld zu schürfen. Sie wurde aus dem App Store entfernt und die Entwickler mussten Abbitte leisten. Diesmal – doch der Vorfall weist auf eine derzeit überall zu beobachtende Entwicklung hin.

Etwa einen Tag konnte sich die App Calendar 2 in ihrer zuletzt veröffentlichten Version im Mac App Store halten, bevor sie von Apple daraus entfernt wurde. Der Grund: Die App wollte das Kryptogeld Monero schürfen. Das verstößt gegen Abschnitt 2.4.2 der App Store-richtlinien, in denen es heißt, Apps sollten so gestaltet werden, dass sie nicht unnötig Energie verbrauchen.

Die Entwickler hatten die Funktion sogar beschrieben, weshalb es wohl auch nicht lange dauerte, bis deren fragwürdige Natur entdeckt wurde: Statt für zusätzliche Funktionen in Form eines In-App-Kaufs zu bezahlen, sollte eben diese Kryptowährung erzeugt werden – wie innovativ!

Apple fand das nicht, auch die Entwickler hatten ebenfalls bereits eingesehen, dass ihre jüngste Idee nicht die beste ist, doch tatsächlich zeigt der Vorfall mit Calendar 2, wie der momentane Hype um Kryptowährungen schnell recht seltsame Formen annehmen kann.

Wenn der Rechner Frondienst leistet

Derzeit rollt die Kryptowährungs-Welle – beinahe täglich schießen neue Kryptowährungen aus dem Boden. Allerorten wird versucht, mit den digitalen Zahlungsmitteln Geld zu machen, Zahlungsmittel, die keiner Notenbank bedürfen, um unter die Leute zu kommen, die sich selbstständig daheim erzeugen lassen, nur mit der Kraft des eigenen Computers. Nur, dass die meisten Kryptowährungen so konzipiert sind, dass es mit ein bisschen Prozessor-Power nicht getan ist, natürlich nicht, wäre eine Währung doch nicht viel wert, könnte sich ein einzelner ihrer Anwender über Nacht selbst zum reichen Mann machen.

Als diese Erkenntnis sich allgemein gesetzt hatte, ging der Run auf besonders effiziente Grafikkarten los, die mancherorts gar nicht mehr in größeren Kontingenten an Verbraucher, aber auch Unternehmen, abgegeben werden. Die Krypto-Miner haben nämlich Teile des Marktes buchstäblich leer gekauft.

Aber nicht nur durch eigenen Fleiß und Investitionen wollen sich manche Menschen ein Zubrot verdienen. Andere finden die Vorstellung, Rechner oder Geräte fremder für sich arbeiten zu lassen, als viel lohnender.

Mac App Store, Bild: Apple

Mac App Store, Bild: Apple

Smarte Fernseher, smarte Kameras, Netzwerkspeicher mit ausreichend Leistung, es gibt so viele Geräte, die mit immer stärkeren Prozessoren ausgestattet sind. Bringt man nur genug Masse zusammen, springt am Ende des Monats mehr als nur ein Abendessen heraus.

So wurden zuletzt immer wieder Programme entdeckt, die zum Nachteil des Nutzers dessen Rechen-Performance nutzten, um irgend welches Kryptogeld zu schürfen. – oft waren die betreffenden Funktionen als Browser-Toolbar ausgeführt oder gänzlich versteckt. Es gibt sie als schnöde Malware oder halb offiziell, wie im vorliegenden Fall.

Bei Calendar 2 haben die Entwickler noch selbst darauf hingewiesen, was mit ihrer Software los ist. Der Hinweis erhielt Aufmerksamkeit, Apple reagierte. Alles in allem: Glück gehabt.

Nicht alle Mac-Apps werden über den Mac App Store bezogen und selbst wenn, lässt sich ausschließen, dass nicht doch mal eine App durchschlüpft, die am Prozessor nuckelt und dies nicht etwa, um dem Nutzer irgendwann weitere Funktionen zur Verfügung zu stellen?

Ausschließen lässt sich das nicht.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Calendar 2: Mac-App wollte Kryptogeld schürfen"

  1. Carsten 14. März 2018 um 10:30 Uhr ·
    Wann kommt Apple Pay? 🤣
    iLike 3
    • Maurice 14. März 2018 um 13:03 Uhr ·
      Wer Apple Pay in DE nutzen will, kann es heute schon nutzen 😉 Wüsste nicht, warum man da jetzt noch warten sollte 🤣
      iLike 2
  2. Peter 14. März 2018 um 14:05 Uhr ·
    Zumindest hat man nicht versucht was einzuschleusen. Aber den Rechner mit sowas zu belasten, ist ein Sakrileg!
    iLike 3

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