Home » Apple » Apple sollte Demokratiebewegung stützen: US-Politiker zeigen sich enttäuscht

Apple sollte Demokratiebewegung stützen: US-Politiker zeigen sich enttäuscht

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Amerikanische Politiker kritisieren Apple scharf für seine Entscheidung, eine in Hongkong zuletzt sehr populäre App aus dem App Store zu entfernen. Diesen Schritt hatte Tim Cook zuvor mit Fällen von Missbrauch durch die Nutzer gerechtfertigt, dahinter steht aber eine politische Erwägung.

Es sind Abgeordnete beider großen Parteien in den USA, die Apple dafür kritisieren, eine App aus dem App Store entfernt zu haben. Sowohl Alexandria Ocasio von den Demokraten als auch der prominente Ted Cruz von den Republikanern reagieren mit Unverständnis und Ablehnung auf Apples Entscheidung, die Anwendung HKmap nicht länger im App Store für Hongkong anzubieten. Hier hatte Apple ungünstig agiert. Die App, mit der sich Nutzer über die Bewegungen von Polizeikräften informieren konnten, war zunächst von Apple aus dem Store entfernt, dann wieder zugelassen und dann, nach energischer Kritik aus Peking, wieder entfernt worden. Hierfür hatte sich Tim Cook wie von uns berichtet gerechtfertigt und sprach von missbräuchlicher Nutzung und der Notwendigkeit, lokale Gesetze zu befolgen.

Politiker sind enttäuscht von Apple

Für die Abgeordneten agiert Apple hier unglaubwürdig. Einerseits stets den Schutz grundlegender freiheitlicher Werte beim Betrieb seiner Dienste zu propagieren und andererseits so offensichtlich auf politischen Druck zu reagieren, sei eine große Enttäuschung, schreiben die Politiker. Apple wird in dem Schreiben aufgefordert, demokratische Werte zu stützen und sich der Einflussnahme der Führung in Peking energischer zu widersetzen. Für Apple ist der chinesische Markt mit rund einer Milliarde Verbrauchern jedoch der zweitgrößte Markt der Welt, sodass solche Apelle auf taube Ohren stoßen werden. Gerade erst war Tim Cook zu Besuch in Peking und sprach mit Vertretern der chinesischen Marktaufsicht über die Möglichkeit, zusätzlicher Investitionen Apples in China.

-----
Willst du keine News mehr verpassen? Dann folge uns auf Twitter oder werde Fan auf Facebook. Du kannst natürlich in Ergänzung unsere iPhone und iPad-App mit Push-Benachrichtigungen hier kostenlos laden.

Oder willst du mit Gleichgesinnten über die neuesten Produkte diskutieren? Dann besuch unser Forum!

Gefällt Dir der Artikel?

 
 
Roman van Genabith
twitter Google app.net mail

6 Kommentare zu dem Artikel "Apple sollte Demokratiebewegung stützen: US-Politiker zeigen sich enttäuscht"

  1. Molo 21. Oktober 2019 um 20:17 Uhr ·
    Was eine Forderung… Im Klartext bedeutet das für mich, dass einige Menschen von Apple erwarten, sich über lokale Gesetze hinwegzusetzen. Das ist aber nicht Apples Aufgabe! Die Gesetzgebung in China ist (besonders im Bezug auf Hongkong) mindestens problematisch, manche würden auch menschenverachtend sagen. Das heißt aber nicht, dass sich ein Konzern über diese Gesetze hinwegsetzen darf/sollte, auch wenn er noch so viel Geld und Marktanteile (=Macht) hat. Die Änderung der Gesetze ist immer noch Aufgabe der Politik.
    iLike 15
    • nkl.dr 21. Oktober 2019 um 21:08 Uhr ·
      Danke jetzt muss ich es nicht schreiben. Ich stimme dir zu 100% zu !
      iLike 4
    • Huu 21. Oktober 2019 um 21:12 Uhr ·
      Das ist eine Forderung, die man gerade an einen Konzern wie Apple stellen kann, der ständig damit wirbt besonderes Augenmerk auf den Schutz des Individuums zu legen und für Freiheit und Demokratie einzutreten. Genau so ein Konzern sollte es sich gut überlegen, ob er sich von einer Diktatur aus wirtschaftlichen Gründen gängeln lässt und diese Kritik kann gar nicht häufig und laut genug ausgesprochen werden! Warum soll ausgerechnet in einem solchen Fall Wirtschaft plötzlich nichts mehr mit Politik zu tun haben?
      iLike 4
      • Oder so! 21. Oktober 2019 um 22:05 Uhr ·
        Was haben denn die besagten Politiker getan, als ihr eigenes Land gegen Menschenrechte verstieß und dies immer noch macht. Man kann bei den Ureinwohnern und ihrer derzeitigen Lage anfangen, mit den Latinos und den Menschen mit afrikanischer Abstammung weiter machen, mit den Foltermethoden auf Guantanamo oder damals im Irak, dem Stützen von rassistischen Regimes wie Südafrika in den Achtzigern und davor, dem Sturz einer vom Volk gewählten Regierung damals in Chile und der Unterstützung eines Faschisten namens Pinochet. Die Liste ist unendlich lang bis zu der in 36 Bundesstaaten praktizierten Todesstrafe usw, usf. Sie lenken letztlich doch nur vom eigenen Versagen ab und spielen sich als wahre Hüter der Menschenrechte und der Menschlichkeit auf. Auch wenn es nur wenige Abgeordnete sind, die sich dazu herablassen. AUF alle Fälle bekommen sie genug Presse-Aufmerksamkeit. Manipulation gelungen! Zuletzt sei noch die Frage gestattet, ob es sich wirklich um eine „Demokratiebewegung“ handelt. Im Kern geht es denen doch um separatistische Bewegungen, die Hong Kong von China loslösen wollen. Dabei ist in den Verträgen mit GB eindeutig geregelt, dass HK ab 2047 den Sonderstatus verlieren wird. Damit wäre das ehemals von GB gepachtete Gebiet ebenso Bestandteil von China wie auch Shanghai oder andere Provinzen und alle Gesetze des Landes gelten zu 100 %. 20 Jahre sind schon vergangen, 27 verbleiben noch. Es wird also Zeit, sich zu regen. Durch die Medien in HK, die ja den Mächtigen dort gehören, kann man schnell Menschen für seine Zwecke einspannen. Aus der Ferne, mit der Brille unserer Medien und mit dem historischen Hintergrundeines erlebten Kalten Krieges kann man nicht beurteilen, was wirkliche Ursachen sind. Wir können nur mehrere Begründungsmuster auf den Tisch legen, was aber hier nirgends passiert. Meinungsbildung erfolgt nicht durch einseitige und immer wieder einseitige „Information“ über Jahre und Jahrzehnte. Mit Realität hat das letztlich wenig zu tun.
        iLike 3
      • Chef vom Dienst 22. Oktober 2019 um 10:34 Uhr ·
        Ein Konzern ist eben kein Wohlfahrtsunternehmen; denen glaube ich so viel, wie der Politik. Aufwachen Kinderlein! Egal womit die werben bei Apple, das sind knallharte Kapitalisten. Wenn sich Apple mit China anlegt, dann werden die eben hinauskomplementiert aus dem Land. Es ist lächerlich zu glauben, dass sich China von Apple etwas vorschreiben lässt. Soll doch der Trump zeigen, was er kann. Übrigens war es der geldgeile Kapitalismus, der China erst diese Macht gegeben hat. Weil so viele Asoziale alles mögliche ausgelagert haben nach China, wo die Produktion billiger ist und die Gewinnmargen dadurch höher sind. Wie viele Arbeitsplätze gingen dadurch in den/unseren Heimatländern über Jahrzehnte verloren? Alle Unternehmen, die da mitgezogen sind, profitieren davon. Die Politiker hätten das mal verhindern sollen. Jetzt das Maul aufreißen, ist keine Lösung. Mich können die von Apple und die Politiker mal … Von denen ist es keiner Wert, dass man Partei für ihn ergreift. Und den Chinesen schreibt keiner was vor. Die gegenseitige Abhängigkeit ist zu groß. Man will nur von der eigenen Unfähigkeit im Land ablenken.
        iLike 0
  2. Roadrunner 21. Oktober 2019 um 21:14 Uhr ·
    Mich nervt das inzwischen auch. Die Politiker sind zu doof etwas zu bewirken, also sollen jetzt die großen Firmen ran. Dann schaffen wir doch gleich die Parteien ab und die Länder werden in Zukunft von den Firmen regiert. USA: Apple, Microsoft, Amazon, Facebook Deutschland: VW, Mercedes, BMW …
    iLike 2

Leider kann man keine Kommentare zu diesem Beitrag mehr schreiben.