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WhatsApp: Hamburger Datenschützer untersagen Daten-Austausch

WhatsApp macht in diesen Stunden wieder Schlagzeilen. Deutsche Datenschützer untersagen den Austausch von Informationen mit dem Mutter-Konzern Facebook. Gleichzeitig sind neue Funktionen für den Messenger geplant.

Datenschützer verbieten Daten-Austausch

Dass der Austausch der Telefonnummer und anderer Daten zwischen WhatsApp und dem Mutterkonzern Facebook in Deutschland auf nicht ganz so positive Resonanz stößt, dürfte das Zuckerberg-Imperium bereits gemerkt haben. Schließlich hat die neue AGB bereits die Verbraucherzentrale NRW auf dem Plan gerufen, die nun rechtliche Schritte erwägt.

Nun hat auch der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit eine offizielle Anordnung erlassen, die es Facebook ab sofort untersagt, „Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern“. Ferner soll das sociale Netzwerk alle bisher bereits gespeicherten Daten entfernen.

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Denys Prykhodov / Shutterstock.com

Die Datenschützer argumentieren, dass Facebook und WhatsApp zwei eigenständige Unternehmen sind, die die Daten nur nach den eigenen AGBs verwerten dürften. Darüber hinaus beruft sich der Datenschutz-Beauftragte Johannes Caspar auf das öffentliche Versprechen, das Facebook beim Kauf von WhatsApp gegeben hatte:

Nach dem Erwerb von WhatsApp durch Facebook vor zwei Jahren haben sie öffentlich zugesichert, dass die Daten der Nutzer nicht miteinander ausgetauscht werden. Dass dies nun doch geschieht, ist (…) eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit

Ferner sieht Caspar einen Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht. Schließlich hat Facebook weder eine wirksame Einwilligung von den Nutzern von WhatsApp eingeholt, noch ist in Deutschland eine gesetzliche Grundlage für den Datenempfang vorhanden. Mit seiner Niederlassung in Hamburg müsse sich Facebook aber an deutsche Standards anpassen.

Die Anordnung schützt die Daten der ca. 35 Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland. Es muss ihre jeweilige Entscheidung sein, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen. Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen.

Mit der Anordnung muss WhatsApp den Datenaustausch unverzüglich unterbinden, ansonsten droht eine Strafzahlung. Eine Reaktion des Unternehmens steht noch aus. Fakt ist: In Deutschland bekommt Facebook für seine neue AGB mächtig Gegenwind, den der Konzern nicht einfach aussitzen kann.

Neue Funktionen in Planung

Zugleich arbeitet WhatsApp auch an neuen Funktionen. Der Messenger wird in den nächsten Tagen die ersehnten Video-Anrufe freischalten. Dies geht aus Informationen des Accounts WABetaInfo auf Twitter hervor. Auch eine GIPHY-Erweiterung sei in Planung.

Die Video-Anrufe werden ähnlich wie Telefonate über WhatsApp durch ein kleines Symbol links neben dem Profilbild abrufbar sein. Ein Klick auf den Video-Button lässt euch mit dem Chatpartner über Bild und Ton kommunizieren. Selbst im mobilen Netz sollen die Anrufe aber nicht das Datenvolumen belasten.

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Bild: @WABetaInfo

Die Video-Chats kann man offenbar ähnlich wie Facebooks Chat-Heads beliebig auf dem Bildschirm verkleinern und verschieben. Sie werden zum Start sowohl für iOS als auch für Android und Windows Phone zur Verfügung stehen. Bereits in den nächsten Tagen können Nutzer mit der Funktion rechnen.

Auch eine GIPHY-Erweiterung plant der Messenger. Durch sie können sich amüsante GIFs direkt in WhatsApp suchen und verschicken lassen. Wie das aussieht, zeigt WABetaInfo in einem kurzen Video. Wann diese Erweiterung kommt, ist aber noch völlig unklar.

Zu guter Letzt stehen auch Mal-Tools für Bilder in der Pipeline. Vor dem Verschicken könnten Nutzer ihre Fotos dadurch noch etwas verschönern. Auch diese Funktion wird zeitnah in den Messenger einziehen.

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Robert Tusch
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20 Kommentare zu dem Artikel "WhatsApp: Hamburger Datenschützer untersagen Daten-Austausch"

  1. Joe 27. September 2016 um 11:43 Uhr ·
    Werden die neuen Whatsapp smilies eigentlich OS übergreifend eingeführt?
    iLike 0
    • Alexander H. 27. September 2016 um 12:02 Uhr ·
      Davon ist auszugehen.
      iLike 0
  2. The one and only speedy 27. September 2016 um 11:49 Uhr ·
    Als würde das ein Unternehmen wie Facebook Jucken, was ein deutscher Kasper da rumnölt… ?? die Strafe zahlen die aus der Portokasse… Ich kanns auch echt nicht mehr hören.. Datenschutz … bleibt mal realistisch ihr Bürokraten sesselfurzer.. den gibt schon lange nicht mehr, ob mit oder ohne eurem kleinkrieg dagegen..
    iLike 24
    • Jeff 27. September 2016 um 12:07 Uhr ·
      Ganz so einfach kann man es sich denke ich nicht machen. Ist in den letzten Jahren schon gesellschaftlich salonfähig geworden auch mal über Datenschutz zu diskutieren, selbst in eher technikunaffinen Schichten. Nichts desto trotz denke ich, dass man wenn man da konsequent sein will es nicht nur reicht immer nur Facebook bzw. WhatsApp den schwarzen Peter zuzuschieben. Kostenlose Dinge zählt man eben über Werbung und Daten.
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    • gresh 27. September 2016 um 12:29 Uhr ·
      Genau
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    • ....::.... 27. September 2016 um 13:44 Uhr ·
      Gottseidank haben solche Leute wie du mit solch einer negativen Meinung keinen Einfluss auf solche Entscheidung. Dir würde ich vorschlagen auch die Türen und Fenster bei dir zu Hause offen stehen zu lassen beziehungsweise dir die Post geöffnet zusenden zu lassen. Kopfschüttel!
      iLike 12
    • horst 27. September 2016 um 14:27 Uhr ·
      is. nich. dein. ernst.
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  3. Alexander H. 27. September 2016 um 11:59 Uhr ·
    Wieso sollten die Videoanrufe im Mobilen Netz nicht das Datenvolumen beeinflussen?
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    • Calle 27. September 2016 um 12:35 Uhr ·
      Wahrscheinlich einfach durch geschicktes runterskalieren nur einen Bruchteil des datenvolumens
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    • Nophret 27. September 2016 um 13:19 Uhr ·
      Das habe ich mich auch gefragt ?. Wäre auf jeden Fall die Erfindung bzw. Neuerung des Jahrtausends.
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  4. Nicolas 27. September 2016 um 12:21 Uhr ·
    Umfragen fehlen, sowie Touch id.
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  5. Juergen 27. September 2016 um 12:24 Uhr ·
    Datenschutz ist wichtig. Aber wir sind mündige Bürger und diese selbsternannten Datenschützer schießen langsam übers Ziel hinaus.
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    • stinchen 27. September 2016 um 13:30 Uhr ·
      Also der Hamburger Datenschutzbeauftragte hat sich ganz sicher mal nicht selbst dazu ernannt! Wieso schießt jemand über das Ziel hinaus, wenn er etwas untersagt, was nach geltendem Recht in Deutschland unzulässig ist? Es gibt ein Datenschutzgesetz in unserem Land und es gibt auch das Recht auf informelle Selbstbestimmung, die in unserem Grundgesetz festgeschrieben ist. Somit kann jeder mündige Bürger auch darauf bestehen, dass Whatsapp und Facebook diese Gesetze einhalten, notfalls kann er das auch einklagen.
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    • Momo 27. September 2016 um 14:16 Uhr ·
      Was willst Du uns damit sagen?
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  6. Role CH 27. September 2016 um 12:36 Uhr ·
    Weiss jemand warum beim ausschalten das neue Klickgeräusch manchmal fehlt. ? 6s. Neustes iOS. In den Einstellungen ist es natürlich eingeschaltet. Hatte das früher auch schon zwischendurch. Da hat noch ein Neustart funktioniert. Jetzt nicht mehr. Ich weiss, es ist ein kleines Luxus Problem, aber mich störts.
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  7. Tatulatu 27. September 2016 um 12:37 Uhr ·
    Sind doch sowieso alle Schafe! Das sind diese Leute die Ihre Ortung abschalten, aber dann bei WhatsApp die Hosen runterlassen! Unglaublich! ?
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  8. H.L 27. September 2016 um 12:50 Uhr ·
    Ändern wird sich gar nichts. Die Daten werden auch in Zukunft an Facebook gehen.
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  9. Knattertong 27. September 2016 um 14:03 Uhr ·
    Seit der Facebook Übernahme kommen Updates seitens WhatsApp aber deutlich schneller als vor der Übernahme. Da sieht man mal den Unterschied ?
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  10. Pat 27. September 2016 um 16:42 Uhr ·
    Es geht glaube ich nicht nur um die einzelne Person und was sie da verschickt. Es geht um die Personen, die gar kein WA und FB haben. Die Daten werden aus der KontaktApp geholt und auf irgend einem Server geladen! Telefonnummer, Adresse, Geburtstage …. Und wenn WA und FB nicht mit dem Statt übereinkommt, sollte man das einfach sperren !
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  11. Siglinde 27. September 2016 um 18:44 Uhr ·
    Was für ein Blödsinn. Whatsapp & Facebook haben die Daten schon immer verknüpft und werden es auch weiterhin tun. Selbst wenn sie eine Verzichtserklärung abgeben. Glaubt denn der Kasper wirklich, Facebook würde ihm CodeEinsicht gewähren, um das zu überprüfen?
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